Flixbus: Vom Start-Up zum Monopolisten
Wer in Deutschland einen Fernbus bucht, wählt mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Flixbus. Denn das erst im Jahr 2013 gegründete Unternehmen hat mittlerweile einen Marktanteil von über 90 Prozent. Viele Konkurrenten hat der Anbieter zum Teil übernommen oder vom Markt verdrängt. An über 500 Ziele bringt Flixbus seine Kunden allein im deutschsprachigen Raum. Dabei kommen fast im Wochentakt neue Verbindungen hinzu.
Flixbus selbst besitzt dabei nur einen einzigen Bus. Das Münchner Start-Up hat eine Plattform geschaffen. Das Liniennetz, das Ticketsystem und das Marketing kommen vom Unternehmen selbst. Auf der Straße bringen aber kooperierende Busunternehmen die Kunden ans Ziel.
Im Grunde genommen merken die Kunden vielleicht gar nicht, dass sie eigentlich gar nicht mit einem riesigen Unternehmen durch die Gegend fahren. Sondern immer mit kleinen mittelständischen Unternehmen, die aber von Flixbus beauftragt werden. – Justus Haucap, Wirtschaftswissenschaftler
Eine Frage des Geldes
Hinter dem ursprünglich kleinen Start-Up aus München stehen inzwischen große Investoren. Neben der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrink und Daimler unterstützt auch der amerikanische Investor Silverlake den Anbieter.
Das hat dem Unternehmen natürlich Kraft gegeben, um die notwendigen Übernahmen zu tun, aber gleichzeitig, weil das alles renommierte Unternehmen sind, auch für Glaubwürdigkeit gesorgt. – Justus Haucap
Über die Gründe für den Erfolg des Unternehmens hat detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit dem Wirtschaftswissenschaftler Justus Haucap gesprochen. Er ist Direktor des Instituts für Wettbewerbsökonomik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Redaktion: Kaspar Weist