Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht vor allem im Bereich der Windenergie gut voran. Doch wohin mit dem Strom, wenn die Windkraftwerke in Norddeutschland mal mehr Strom produzieren als hier gebraucht wird? Und woher kommt der Strom, wenn an der Küste mal kein Wind weht?
Die Lösung dieser Probleme kann man finden, wenn man einmal auf die andere Seite der Nordsee blickt. Denn in Norwegen befinden sich Wasserkraftanlagen, die überschüssige Energie speichern können.
Bei Wind fließt Strom via Nordlink nach Norwegen
Um nun die norddeutschen Windenergien mit den norwegischen Wasserkraftanlagen zu verbinden, hat man beschlossen, ein Stromkabel durch die Nordsee zu legen. Das Projekt läuft unter dem Namen Nordlink. Bis 2020 soll die Leitung stehen. Dann wird es möglich sein, die deutschen Energieüberschüsse aus der Windkraft direkt nach Norwegen zu verkaufen und diese in norwegischen Wasserreservoirs zu speichern. Sollte dagegen in Deutschland mal Flaute in den Windkraftwerken herrschen, dann könnten die norwegischen Wasserkraftwerke Deutschland mit Ökostrom versorgen.
Bei Flaute fließt Ökostrom zurück nach Deutschland
Über weitere Stromtrassen kann der Ökostrom auch in andere Gebiete Deutschlands fließen, in denen weniger produziert wird. Im Gespräch ist dabei das sogenannte Südlink, ein Kabel, das die Ökostrom-produzierenden Gebiete mit Süddeutschland verbinden soll.
Über die Stromverbindung Nordlink und welche Chancen sie bietet, darüber hat Moderator Christian Bollert mit Prof. Claudia Kemfert gesprochen. Sie ist Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr & Umwelt beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
Redaktion: Pascal Anselmi