Die Wirtschaft in einigen afrikanischen Ländern wächst rasant, auch weil der Kontinent für ausländische Investoren attraktiver wird. Doch dies spiegelt nicht die tatsächlichen Zustände in den vielen afrikanischen Ländern wieder. Denn Entwicklungshilfe, wie Waren- und Nahrungsmittelimporte haben viele afrikanische Staaten abhängig gemacht. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer und die extreme Armut zieht weitreichende Konflikte nach sich.
Investoren gegen Abhängigkeit?
Deshalb soll vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit von Afrika und Europa verbessert werden. Die richtige Art von Zusammenarbeit soll Abhängigkeiten verhindern und afrikanischen Ländern helfen, eigene Wirtschaftszweige aufzubauen. In Brüssel hat heute der zweitägige EU-Afrika-Gipfel begonnen. Daran nehmen die europäischen sowie 50 Regierungschefs aus afrikanischen Staaten teil. Kernpunkt der Gespräche sollen Investitionen europäischer Unternehmen in Afrika sein.
Über die möglichen Auswirkungen der Beschlüsse des EU-Afrika-Gipfels hat Christian Bollert mit Robert Kappel gesprochen. Er ist Entwicklungsexperte und Präsident des German Institute of Global and Area Studies und lehrt an den Universitäten Leipzig und Hamburg.
Wir können nicht mehr Arbeitsplätze in der Rohstoffproduktion generieren […]. Das geht auch nicht über die Landwirtschaft […]. Deswegen sind Investitionen aus dem Ausland, die sich vor allem im industriellen Bereich konzentrieren, besonders wichtig. – Robert Kappel