Die sogenannten Eurobonds laufen auch unter den Namen EU-Anleihe oder EU-Staatsanleihe und sollen eine Möglichkeit sein, die europäische Wirtschafts- und Währungsunion zu reformieren.
Bis dato werden Kredite von einzelnen Agenturen vergeben. Ein Land erhält von der Schuldenagentur Geld und muss dafür Zinsen zahlen. Die sind umso höher, je höher die Verschuldung des Landes ist. Denn in dem Fall ist auch seine Bonität weniger wahrscheinlich.
Bei den Eurobonds wäre die Neuerung, dass eine gesamteuropäische Schuldenagentur die Staatsanleihen vergibt. Alle EU-Staaten würden gemeinsam als Schuldner auftreten, also für die Rückzahlung bürgen. Weniger zahlungsfähige Länder könnten von solch einem Modell profitieren.
Allerdings müssten für dessen Realisierung Gesetze verändert werden. Dass die europäischen Staaten schon heute gegen eben solche verstoßen und wo andere Nachteile der Eurobonds liegen, erklärt Wolfgang Gerke im Interview. Er ist Bank- und Börsenexperte und seit 2006 Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums.