Niedriger Leitzins = Billige Kredite
Der Leitzins bestimmt vor allem, wie viele Zinsen Banken für ausgegebene Kredite nehmen. Die Senkung auf null Prozent führt also dazu, dass Kredite für Verbraucher und Unternehmen sehr günstig werden. Das wiederum führt zu Immobilienkäufen und Investitionen, kurbelt also auf den ersten Blick die Wirtschaft an.
Leichtsinnige Investitionen
Langfristig kann das aber gefährliche Folgen haben. Steigt der Leitzins wieder an, kann die Umschuldung von ablaufenden Krediten so teuer werden, dass die Finanzierung fehlschlägt. Davon betroffen sind zum Beispiel Verbraucher, denn die meisten Immobilienkredite werden nach 10 bis 15 Jahren refinanziert. Aber auch Unternehmen sind vor diesem Effekt nicht gefeit, da bei günstigen Krediten oft Investitionen finanziert werden, die unter normalen Umständen gar nicht rentabel wären.
Warum das zu sogenannten Boom-Bust-Zyklen führen würde und welche Finanzpolitik er für sinnvoll hält, erklärt Malte Fischer, Chefvolkswirt bei der WirtschaftsWoche, im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marcus Richter.