Unternehmen suchen Lehrlinge
Azubis gesucht – und zwar fast 30.000! So viele offene Stellen hat das Handwerk und sucht händeringend Lehrlinge. Die rückläufigen Geburtenzahlen der vergangenen Jahre und der wachsende Zulauf der Hochschulen erschweren es den Betrieben, geeigneten Nachwuchs zu finden.
„Die Gesellschaft muss sich für die vielen jungen Menschen einsetzen, die durch Krieg und Vertreibung zu uns kommen. Das Handwerk ist bereit dazu“, sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
Handwerk will Flüchtlinge ausbilden
Junge Asylsuchende könnten sich für die offenen Lehrlingsstellen bewerben. Viele Betriebe würden wegen des Nachwuchsmangels gern Flüchtlinge ausbilden. Allerdings müsste die Politik den Unternehmen mehr Planungssicherheit geben.
Gefordert wird daher ein sicherer gesetzlicher Rahmen: schließlich gingen die Betriebe ein wirtschaftliches Risiko ein, wenn sie Flüchtlinge in Lehrstellen übernehmen. Die Politik müsse deswegen dafür sorgen, dass die Auszubildenden ihre Lehre abschließen können und anschließend auch weiterbeschäftigt werden dürfen.
Arbeiten in Deutschland
Bislang gibt es für Menschen, die dauerhaft in Deutschland arbeiten wollen, oft nur die Möglichkeit eines Asylverfahrens. Für diesen Zweck ist das Asylrecht aber nicht gedacht. Vielmehr soll es Menschen in Not für befristete Zeit einen sicheren Zufluchtsort in Deutschland bieten.
Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte „Blue Card“. Die Blaue Karte können Einwanderer seit August 2012 erhalten. Die Hürden sind jedoch hoch. Beispielsweise muss ein Antragsteller über ein abgeschlossenes Hochschulstudium verfügen und eine feste Stelle in Deutschland mit einem Mindestgehalt von 48.000 Euro nachweisen. Im vergangenen Jahr erhielten 12.000 Menschen eine solche Blue Card.
Ob junge Flüchtlinge den Nachwuchsmangel im Handwerk ausgleichen können und was er Kritikern dieses Vorschlags antwortet, hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt Alexander Legowski vom Zentralverband des Deutschen Handwerks gefragt.
Redaktion: Carsten Jänicke