Aktualisierung am 14.10.2014: Interconnex wird den Verkehr einstellen. Auch beim HKX wird ein Ausstieg ernsthaft geprüft.
Deutsche Bahn AG besitzt noch immer Quasie-Monopol
Als Mitte der Neunziger Jahre die Privatisierung des deutschen Schienenverkehrs beschlossen wurde, erhoffte man sich auch durch private Unternehmen den Wettbewerb in Schwung zu bringen. Tatsächlich besitzt der ehemalige Staatskonzern Deutsche Bahn AG auch 20 Jahre später noch immer ein Quasi-Monopol und es sieht nicht so aus, dass der Staat diesen Umstand großartig ändern möchte.
Deswegen versuchten nur vereinzelt private Unternehmen diesem Riesen auch im Fernverkehr Paroli zu bieten.
Geringer Umsatz erschwert Preiskampf
Die Zugbetreiber von HKX und InterConnex wollten der Bahn genau dort Druck machen. Mit niedrigen Preisen und mehr Zuverlässigkeit versuchte man die Alleinstellung der Bahn im Fernverkehr aufzubrechen.
Doch wegen der seit 2013 auf den Markt drückenden Fernbusse sind sie es, die unter Druck geraten. Diese erzielten bisher zwar noch keinen Gewinn, sind aber mit Kampfpreisen in den Markt eingestiegen. In einem Geschäft, in dem es nicht viel zu erwirtschaften gibt, ist diesem erneuten Preiskampf schwer stand zu halten.
HKX und InterConnex ziehen Konsequenzen
Nun steht fest: beide machen vermutlich so nicht weiter. Der Hamburg-Köln-Express HKX will sich aus dem Fernverkehr verabschieden und dem Nahverkehr zuwenden. Der Konzern hinter dem InterConnex, Veolia, will komplett in sich gehen und überlegen, ob man das Angebot ganz vom Markt nimmt.
„Jetzt sind auch diese Versuche gescheitert“, schreibt dazu heute das Handelsblatt. Ist das so? Und wenn ja: warum? Darüber sprechen wir mit dem Verkehrsexperten Matthias Oomen.