Was bisher geschah…
Die Fassade der FIFA bröckelt – doch Joseph Blatter möchte so weiter machen, wie bisher. Trotz der Tumulte der letzten Tage ist heute Nachmittag die FIFA-Konferenz in Zürich eröffnet worden.
Politiker und Sportexperten weltweit kritisieren, dass die Wiederwahl des Präsidenten Joseph Blatter auch weiterhin auf der Agenda des morgigen Konferenztages steht. Kann die FIFA einfach so weiter machen wie bisher?
Die konkreten Vorwürfe
Mit den Festnahmen am Mittwoch sind die Ermittlungen des US-Justizministeriums an die Öffentlichkeit vorgedrungen. Sie richten sich gegen insgesamt 14 Personen, denen Korruption und organisiertes Verbrechen während der letzten 24 Jahre vorgeworfen.
Doch neben diesen Vorwürfen werden Vermutungen laut, dass es bei der Vergabe der WM an Russland für 2018 und an Katar für 2022 Unregelmäßigkeiten gegeben haben soll. Mit Blick auf die anstehende Wiederwahl des amtierenden FIFA-Chefs Joseph Blatter ist fragwürdig, welche Konsequenzen sich für ihn aus den Vorwürfen sowie aus der Festnahme der sieben Funktionäre ergeben, unter denen sich unter anderem sein Stellvertreter Jeffrey Webb befindet.
Das ist keine große Überraschung. Die FIFA hat seit Jahren ein schlechtes Image – alle Erhebungen, die wir machen, zeigen das ganz klar. – Sebastian Uhrich, Professor für Sportökonomie/-management an der Deutschen Sporthochschule Köln
Wie geht es weiter?
Die Stimmen gegen den seit 1998 amtierenden FIFA-Chef Joseph Blatter werden zunehmend lauter. Politiker, Sponsoren und die Vereinigung europäischer Fußballverbände fordern Konsequenzen aus dem Skandal. So fordert auch der UEFA-Chef Platini den Rücktritt des 79-jährigen FIFA-Präsidenten, der diese Forderung jedoch zurückweist.
Rückenwind erhält Joseph Blatter nur von vereinzelt, so aus der asiatischen Fußballkonföderation (AFC) und vom russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Wie es für die FIFA nun weitergehen wird und welche Konsequenzen aus dem Korruptionsskandal resultieren, darüber spricht detektor.fm-Moderator Alex Hertel mit dem Professor für Sportökonomie und Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule in Köln, Sebastian Uhrich.
Redaktion: Hannah Ziegler