Zu groß gedacht und dann gescheitert
Eigentlich wollte Dejan Stojanovic Anwalt werden. Doch dann bekommt er das Gefühl, dass er in der Selbstständigkeit mehr aufgehen kann und gründet zusammen mit Freunden ein Start-up. Ihre Idee: Eine Online-Plattform für den Neuwagenkauf. Auf der sollten sich Gruppen zusammenschließen, um bei Händlern gemeinsam bessere Rabatte auszuhandeln, als es für Einzelpersonen möglich wäre. Für das Projekt sammeln sie zwar schnell genug Kapital ein, allerdings denken sie am Anfang schon viel zu groß und investieren zu viel Geld auf einmal.
Man verliebt sich in die Lösung, aber nicht das Problem. Wir wollten eine schöne Lösung haben und haben vergessen, dass es hier eigentlich nur um die Frage geht: günstiger, schneller, besser.
Dejan Stojanovic
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Irgendwann ist der Druck im Start-up so groß, dass sich die Gründer zerstreiten. Auf dieses Scheitern reagiert Dejan Stojanovic „typisch europäisch“, wie er sagt: Er will zunächst alles emotional verdauen und sich verstecken.
Dejan Stojanovic ist ein Failure Enthusiast
Parallel zur Gründung der Online-Plattform macht Dejan Stojanovic auch die Fuckup Nights in Österreich bekannt, bei denen Gründerinnen und Gründer von ihren Fehlern erzählen. Denn das Thema hat ihn schon immer interessiert. Vor seinem eigenen Scheitern hat ihn das allerdings nicht bewahrt.
Wenn ein Fehler passiert, dann schämt man sich dafür, kehrt es unter dem Tisch und gibt das Wissen nicht weiter. Und es umgekehrt zu machen, ist der richtige Umgang damit.
Dejan Stojanovic
Heute kann er selbst auf Fuckup Nights von seinen Erfahrungen berichten und teilt sein Wissen mit Unternehmen. Er hat das Failure Institute gegründet und hält Vorträge über den richtigen Umgang mit Fehlern und eine gute Fehlerkultur.
Im „Flopcast“-Interview mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle erzählt Dejan Stojanovic von seinen Kapitalfehlern und verrät, woher seine Begeisterung fürs Scheitern kommt.