Musik machen ist sicher für die meisten an erster Stelle ein kreativer Prozess — im Proberaum, auf der Bühne oder im Studio. Doch drumherum gibt es jede Menge Organisation und Kommunikation: Verträge unterzeichnen, Rechnungen schreiben, Technik-Rider für Auftritte zusammenstellen und vieles mehr. „In Bands ist es dann meistens so, dass es einen gibt, der sich dann um diesen ganzen Kram kümmert, um den sich kein anderer kümmern möchte. Und ich war Gott sei Dank auch noch einer, der dabei Spaß hatte“, sagt Eric Lubadel.
Er ist Berufsmusiker, Musiklehrer und -unternehmer. Von klein auf spielt er Instrumente, hat mit 16 Jahren bereits einen ersten Plattenvertrag. Doch dann löst sich das Label auf — der erste von vielen weiteren Momenten des Scheiterns in Eric Lubadels Musikerkarriere. Er nimmt es allerdings als Ansporn, um sich neben der kreativen Arbeit noch intensiver mit dem wirtschaftlichen Teil der Musikbranche auseinanderzusetzen — also damit, wie man in der Branche Geld verdient. Etwas, womit sich viele Künstlerinnen und Künstler oft zu wenig beschäftigen, meint Eric Lubadel.
„Mittelgrün Reisen“ — Alternative zum Management
Eric Lubadel ist einige Zeit als Musiker unterwegs, spielt in verschiedenen Bands, geht auf Europa-Tournee, arbeitet als Fernsehmusiker. Und sammelt weitere Scheiter-Erfahrungen: von gefloppten CDs bis zu geplatzten Verträgen. Ein paar Jahre später gründet er zusammen mit Lena Stoppe das Unternehmen „Mittelgrün Reisen“. Dort geben sie ihre eigenen Erfahrungen aus der Musikindustrie weiter und helfen anderen Künstlerinnen und Künstlern, mit Musik Geld zu verdienen. Sie entwickeln dafür unter anderem ein „Artistmentoring“-Programm — eine Art Unternehmensberatung, mit dem Unterschied, dass dort auch viele Mental-Health-Themen bearbeitet werden. Ein weiteres Ziel: Die Musikerinnen und Musiker sollen auf potenzielle Scheiter-Momente in ihrer Karriere vorbereitet werden.
Wie Musikerinnen und Musiker bei „Mittelgrün Reisen“ auf ihrem Karriereweg begleitet werden, woran Eric Lubadel gescheitert ist und warum er einen nachhaltigen Pessimismus empfiehlt, das verrät er detektor.fm-Moderatorin Rabea Schloz in dieser Episode des Flopcast.