Der Schufa-Score
Vermieter, Banken und Unternehmen – sie alle profitieren von der Auskunft der Schufa. Denn die „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ schätzt ein, wie zuverlässig eine Person ihre Zahlungen leistet. Das Unternehmen hat nach eigener Angabe Informationen über die Bonität von 67,5 Millionen Menschen. Wie zuverlässig jemand ist, wird mithilfe eines Score auf einer Skala von 1 bis 100 dargestellt.
Die Schufa ist ein privates Unternehmen, das enorme Macht über den Alltag von knapp 70 Millionen Menschen in Deutschland hat. – Arne Semsrott, Frag den Staat
Kleine Zahl, große Auswirkungen
Die Zahl entsteht aus verschiedenen Personendaten von Unternehmen in einem mathematisch-statistischen Verfahren, genannt Scoring. Wie genau die Punktanzahl für den Score ermittelt wird, ist jedoch unklar. Denn die Schufa will darüber keine Auskunft geben. Das wollen die Macher des Projekts OpenSchufa jetzt ändern. Sie fordern demnach Transparenz über das Scoring-Verfahren. Denn was, wenn Daten über Personen veraltet sind, falsch weitergegeben werden oder der Algorithmus fehlerhaft ist? Das hätte demnach Auswirkung auf den Score eines Einzelnen und somit auch auf seine Möglichkeiten.
Transparenz dank OpenSchufa
Die NGOs Open Knowledge Foundation Deutschland und AlgorithmWatch aus Berlin haben deswegen die Initiative OpenSchufa gegründet. Sie sammeln sowohl Spenden als auch Schufa-Auskünfte. Langfristig wollen sie eine Software entwickeln, die die Auskünfte analysieren kann.
Wenn wir Datenspenden […] bekommen von 10.000 Leuten, können wir in Verbindung mit verschiedenen anderen Daten versuchen herauszufinden, wie sich der Schufa-Score zusammensetzt – also ob es zum Beispiel Diskriminierung gibt. – Arne Semsrott
Über die Initiative OpenSchufa spricht detektor.fm-Moderator Christian Erll mit Arne Semsrott von Frag den Staat.
Redaktion: Amelie Berboth