Play

Frauenquote sorgt weiterhin für Streit

Kampf auf der Zielgeraden

Familienministerin Schwesig ist sich sicher: Die Frauenquote wird kommen. Der Gegenwind allerdings ist riesig, erneut prischt die Union gegen ihre Pläne vor. Eine weitere Verwässerung der Quote will die SPD jedoch nicht hinnehmen.

Der Streit um die Frauenquote schwelt noch immer. Ein Dauerzustand, seit die umstrittene Quote in den Koalitionsvertrag aufgenommen worden ist. Laufend gibt es Attacken seitens der Koalitionspartner CDU/CSU, die das Thema aus Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung gerne vom Tisch hätten. Am 11. Dezember soll der neue Entwurf des Gleichstellungsgesetzes nun endlich ins Kabinett, doch die Union will vorher noch einige elementare Änderungen durchsetzen.

Frauenquote ist für wenige Betriebe relevant

Nach mehreren Debatten um Sinn und Unsinn, Sanktionen und eventuelle Verfassungswidrigkeit ist die geplante Frauenquote auf drei Bestandteile herunterzubrechen:

1. 108 große Unternehmen müssen 30 Prozent des Vorstands mit Frauen besetzen – das enstpricht insgesamt 170 Posten.
2. 3500 mittelgroße Unternehmen sollen den Frauenanteil in ihren Chefetagen auf 30 Prozent erhöhen.
3. Bundesbehörden und Unternehmen in öffentlicher Hand müssen auf Geschlechterparität achten.

Die Union fordert nun eine erneute Anpassung: Die Quote für die großen Unternehmen soll aufgeweicht werden, also Ausnahmen beinhalten. Zudem sollen die 3500 mittelgroßen Unternehmen nicht verpflichtet werden, die Frauenquote auch zu halten. Das heißt im Klartext: Wenn ein Unternehmen die Frauenquote erfüllt, darf der Anteil trotzdem wieder unter die 30 Prozent fallen, wenn Frauen aus dem Unternehmen ausscheiden.

Leere Stühle als Konfliktherd

Eine zentrale Sanktion für ein Nichterfüllen der Quote sollte der sogenannte leere Stuhl sein. Wer also einen freien Posten im Aufsichtsrat nicht mit einer Frau besetzt, bevor die Quote erfüllt ist, muss den Stuhl frei lassen. Besonders gegen diese Passage läuft die CSU Sturm und möchte Ausnahmeregelungen für begründete Fälle.

Nur noch ein schlechter Kompromiss?

Über das Aufregerthema Frauenquote und den erneuten Vorstoß der Union hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Claudia Große-Leege gesprochen. Sie ist Geschäftsführerin des Verbands Deutscher Unternehmerinnen.

Claudia Große-Leege - ist Geschäftsführerin des Verbands Deutscher Unternehmerinnen

ist Geschäftsführerin des Verbands Deutscher Unternehmerinnen
Es geht um Macht, die Männer teilen müssen und die wird ganz offensichtlich nicht gerne hergegeben.Claudia Große-Leege
Claudia Große-Leege im Gespräch zur Frauenquote 04:43

Redaktion: Javan Wenz

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen