Griechenland – wie oft haben wir in den vergangenen Monaten die Unzufriedenheit der Bevölkerung dort gezeigt bekommen.
Das in der Krise ins Straucheln geratene Land, dass unter den Spardiktaten ächtz – und seine Bürger, die ihren Protest darüber auf die Straßen trugen. Dieses Land hatte nun die Möglichkeit, den Protest auch an der Wahlurne zum Ausdruck zu bringen. Und das haben die Griechen getan.
Die beiden großen Regierungsparteien fahren hohe Verluste ein – und die Wahl hinterlässt eigentlich nur Fragezeichen. Das bisherige politische Gefüge trägt nicht mehr. Die beiden großen Parteien des Landes sind nicht regierungsfähig. Die Frage, wie man sich zu den Sparauflagen verhält, zieht sich wie ein Riss durch alle Lager.
Und hinter allem tickt die Uhr. Das Land hat kaum Zeit, sich auf die neuen Verhältnisse einzustellen: denn aus Europa kommt Druck. Noch diesen Monat erwarten die internationalen Geldgeber eine Regierungsbildung – sonst droht die Staatspleite.
Christos Katsioulis, Leiter des Athener Büros der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, mit einer Analyse der aktuellen Lage.
Das ist ungewohnt für Griechenland. Koalitionen, Kompromisse, Kooperation zwischen Parteien ist etwas vollkommen neues.