Ob Sparen und eine strikte Ausgabenpolitik für die Wirtschaft förderlich sind, wird in der Volkswirtschaftslehre gerne und kontrovers diskutiert. Dass das Thema große Bedeutung hat, zeigen die aktuellen Bildungskürzungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt, sowie die massive Sparpolitik in Griechenland und anderen europäischen Ländern.
Dem Staat kann nie das Geld ausgehen
Fürsprecher der sogenannten „Modernen Geldtheorie“ (engl. Modern Money Theory) glauben nicht, dass der Staat sparen muss. Im Gegenteil: Sie meinen, dem Staat könne es nie an Geld in der eigenen Währung mangeln. Zumindest nicht, wenn das Land geldpolitisch souverän ist – also keine Währungsunion mit anderen Staaten hat und die eigene Währung auch nicht an eine andere gekoppelt ist. Der Staat ist demnach Monopolist seiner eigenen Währung und kann stets neues Geld schöpfen, wenn er dies als sinnvoll ansieht.
Ob ein Staat wirklich so viel Geld ausgeben kann, wie er will, und Schulden folglich keine Rolle spielen, haben wir mit Dirk Ehnts besprochen. Er unterrichtet Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin.
Die Schulden der einen sind nun mal die Vermögen der Anderen (…) Je höher die Staatsschulden sind, desto höher ist auch das Vermögen der Haushalte. – Dirk Ehnts