Apple unter Druck
Mit den kürzlich entdeckten Sicherheitslücken hat Apple sich nicht mit Ruhm bekleckert. Das Update, mit dem dieser Fehler behoben werden soll, sorgt jetzt für weiteren Ärger. Denn es drosselt bei älteren iPhones die Prozessorleistung. Deswegen hat eine französische Konsumentenvereinigung vergangene Woche gegen den Konzern geklagt. Andere Länder haben sich inzwischen angeschlossen und machen ebenfalls Druck.
Abwracken statt aufrüsten
Der Vorwurf: Geplante Obsoleszenz. Das heißt, Produkte gehen nach kurzer Zeit kaputt und sind zudem nicht reparierbar. Verbraucher müssen sie dann ersetzen. In Frankreich ist geplanter Verschleiß seit 2015 gesetzlich verboten. Doch wie durchführbar ist so ein Gesetz überhaupt?
Generell ist das eher als Abschreckungsstrategie zu interpretieren, also dass man Unternehmen darauf aufmerksam machen will, dass das Leuten wichtig ist und dass sie Produkte möglichst haltbar machen sollen. – Harald Wieser, Ökonom und Doktorand an der Universität Manchester
Wer hat Schuld?
Mit einer arte-Dokumentation aus dem Jahr 2013 kam das Thema geplanter Verschleiß auf die Agenda. Viele Verbraucher werfen der Industrie seitdem systematischen Betrug vor. Dabei ist die Suche nach dem Schuldigen nicht so leicht.
Es ist sehr gängig, die Lebensdauer zu beschränken, zum Beispiel, damit ein Produkt komfortabler ist, damit es günstiger ist und so weiter. Das muss deshalb nicht notwendigerweise als Beschleunigung verstanden werden. – Harald Wieser
Aber: nur kurz genutzte und dann entsorgte Produkte belasten die Umwelt. Um zu erreichen, dass Produkte nachhaltiger genutzt werden, sind sowohl Hersteller als auch Konsumenten gefragt.
In Frankreich drohen Herstellern bei geplante Obsoleszenz Strafen von bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes. Ob so ein Gesetz sinnvoll ist und darüber, was Konsumenten und Produzenten für längere Produktlebenszeiten tun können, darüber hat detektor.fm-Moderator Jakob Bauer mit Harald Wieser gesprochen:
Redaktion: Sophia Spyropoulos