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Bauernhof-Idyll. Foto: Bavaria CC BY 2.0 | Andreas Lehner / flickr.com

Green Radio | Kleiner vs. großer Bauernhof

Wer arbeitet nachhaltiger?

Zehntausende Hühner in Massentierhaltung im Stall eingepfercht. Auf der anderen Seite das Bauernhof-Idyll mit ein paar Tieren, die Namen haben und frei umherlaufen. Das Klischee: Kleiner Hof = Himmel; großer Hof = Hölle. Ist das so?

+ + + Green Radio: Umwelt und Nachhaltigkeit  eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt. + + +


In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt

In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt

Es gibt ungefähr 280.000 Bauernhöfe in Deutschland. Ackerbaubetriebe haben durchschnittlich etwa 100–120 Hektar Fläche.

Bei Höfen, die sich auf Tiere spezialisiert haben, sind es im Schnitt 50–60 Kühe. Nicht alles, was mehr ist, gilt aber auch als größerer Bauernhof.

Ob ein Ackerbaubetrieb als groß bezeichnet werden kann, hängt in meiner Einschätzung davon ab, ob der Ertrag ausreicht, eine Familie zu ernähren. – Bernhard Forstner vom Thünen-Institut ist spezialisiert auf Agrar- und Unternehmensstrukturen.

Bernhard Forstner vom Thünen-Institut macht die Größe eines Hofes am Einkommenspotential fest.

Bernhard Forstner  - vom Thünen-Institut.

vom Thünen-Institut.
Die Strukturen sind in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich.Bernhard Forstner

Wer verdient mehr?

Es gibt große Betriebe, die sehr unwirtschaftlich geführt werden, und kleine, auf denen sehr wirtschaftlich gearbeitet wird. Grundsätzlich könne man aber sagen, dass ein Ackerbaubetrieb mit 60 Hektar Land im Vergleich zu einem mit 150 Hektar Land weniger Umsatz macht. Ein großer Acker lässt sich schneller und damit günstiger bearbeiten. Das Gleiche gilt grundsätzlich für die Viehhaltung.

Wer arbeitet mehr?

Mutmaßlich die Kleinen, denn sie können in eine Arbeitsfalle geraten.

Der Betrieb wächst, aber der Schritt zur Fremdarbeitskraft wird nicht vollzogen, sondern die Familie muss einfach immer mehr arbeiten. – Diplom-Agraringenieur Bernhard Forstner vom Thünen-Institut

Abhängig Beschäftigten müsse man in der Landwirtschaft relativ viel bieten, da man in diesem Arbeitsfeld nicht viel verdienen könne. Die Kräfte müssten zudem gut qualifiziert sein, da sie mit teurer Technik umgehen sollen.

Wo geht es Tieren besser?

Auch da gibt’s keine eindeutige Punktevergabe.

Die Betriebsgröße spielt eine unwesentliche Rolle für das Tierwohl, auch wenn das im Allgemeinen anders wahrgenommen wird. – Tierwissenschaftler Prof. Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen

Entscheidend sei eher, wie viel Platz und Fürsorge den Tieren zukommt. Das könne sowohl auf einem kleinen als auch großen Hof gelingen.

Prof. Matthias Gauly - von der Freien Universität Bozen.

von der Freien Universität Bozen.
Klein ist beautiful, groß ist schlecht – so einfach ist es nicht.Prof. Matthias Gauly

Kleiner oder großer Bauernhof – wer schadet der Umwelt mehr?

Auch das hat laut Prof. Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen nichts mit der Betriebsgröße zu tun, sondern vielmehr mit der Betriebsdichte. In Regionen mit vielen Höfen ist die Belastung für das Grundwasser höher.

Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Kais Harrabi kommt „Green Radio“-Redakteurin Insa van den Berg zu dem Schluss: Pauschal lässt sich hier nichts beantworten. Man muss immer genau hinschauen.

Green Radio – Kleine vs. große Bauernhöfe 07:46

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