Mehr als 260 Millionen Tonnen – so viel Kunststoff wird jedes Jahr weltweit ungefähr hergestellt. Der allergrößte Teil davon entsteht aus Erdöl – einer Ressource, die langsam aber sicher zur Neige geht. Deshalb suchen Wissenschaftler nach anderen Möglichkeiten, Plastik zu produzieren. Eine Gruppe von Forschern von der Technischen Universität Graz experimentiert dazu mit Stoffen, die ohnehin in großen Mengen anfallen: Nämlich Abfälle aus Schlachthäusern.
In Deutschland fallen jährlich etwa 2,5 Millionen Tonnen an, ein großer Teil davon wird verbrannt. Das ist viel zu schade, findet Martin Koller. Zwölf Jahre lang hat er daran geforscht, wie sich aus Schlachtabfällen Kunststoff machen lässt. Jetzt ist das Verfahren weitgehend ausgereift, schon bald könnte es im großen Stil angewandt werden, denn die dabei entstehenden Bio-Kunststoffe bieten gegenüber herkömmlichen Bio-Kunststoffen eine Reihe von Vorteilen.
Welche das sind und wie das Verfahren funktioniert, hat sich Hendrik Kirchhof von Martin Koller erklären lassen.