Täglich werden weltweit Abermillionen Fische gefangen. In der Regel landen sie später irgendwo auf einem Teller, sie sterben also wenigstens nicht ganz umsonst. Manchmal aber doch.
Denn viele Fische verenden qualvoll in Netzen, die längst keinem Fischer mehr gehören – und genauso ergeht es auch vielen anderen Meerestieren. Die sogenannten „Geisternetze“ treiben herrenlos im Wasser und machen alle möglichen Probleme: sie gefährden außer den Tieren auch Schiffe, die sich darin verheddern können.
Jährlich tausende neue Geisternetze in der Ostsee
Und das manchmal viele Jahre lang, denn das Material, aus dem die Netze bestehen, löst sich nur sehr langsam auf. Nach Schätzungen der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, machen solche zurückgelassenen Fischernetze etwa zehn Prozent des gesamten Mülls im Meer aus.
Der WWF sucht deshalb in der Ostsee mit Tauchern nach Geisternetzen und möchte möglichst viele davon bergen. Über die Risiken der Netze und wie die Bergungsarbeiten vonstatten gehen, haben wir mit Jochen Lamp gesprochen, dem Leiter des Ostseebüros beim WWF.