Egal, wie sehr sich Ingenieure und Wissenschaftler anstrengen – die Natur ist meist besser als jede Technologie. Deshalb gucken sich Forscher gern Konzepte der Natur ab.
Zum Beispiel die Photosynthese: Pflanzen spalten mit Hilfe des Sonnenlichtes Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff. Ließe sich das technisch zuverlässig nachahmen, wäre das Energieproblem der Menschheit wohl gelöst. Denn Wasserstoff aus Sonnenlicht wäre endlich ein erneuerbarer Energieträger, der sich problemlos speichern ließe – im Gegensatz zum elektrischen Strom aus Sonnenlicht. Der lässt sich nur in teuren Batterien speichern oder über andere Umwege wie Pumpspeicherkraftwerke. Doch dabei geht immer Energie verloren.
Wasserstoff als Energieträger der Zukunft?
Zwar lässt sich Wasserstoff auch jetzt schon mit Hilfe erneuerbarer Energien herstellen: durch Elektrolyse mit Sonnenstrom. Doch auch das ist aufwendig und teuer. Bei der künstlichen Photosynthese könnte man Wasserstoff direkt aus Sonnenlicht gewinnen, ohne den Umweg über elektrischen Strom.
Daran arbeiten Wissenschaftler seit vielen Jahren. Einer von ihnen ist Lutz Geelhaar, er forscht am Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik in Berlin. Gemeinsam mit seinen Kollegen vom Institut für solare Brennstoffe des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie ist er dem großen Ziel jetzt einen Schritt näher gekommen: das passende Material für ein „künstliches Blatt“ ist womöglich gefunden. Wie weit wir im Alltag noch von der künstlichen Photosynthese entfernt sind, erklären wir diesmal in „Green Radio“.