Wir müssen nur den Hahn aufdrehen, und schon sprudelt so viel Wasser raus, wie wir wollen. Jeder Deutsche verbraucht im Durchschnitt 122 Liter Wasser am Tag. Anderswo auf der Welt aber ist Wasser ein extrem knappes Gut. So leiden 2,7 Milliarden Menschen für mindestens einen Monat im Jahr unter Wassermangel.
Deshalb klingt es vielleicht erst einmal beruhigend, dass unser Verbrauch in den vergangenen 20 Jahren gesunken ist. Den Menschen in Krisenregionen hilft das allerdings nicht.
Denn aus globaler Perspektive ist nicht der Pro-Kopf-Verbrauch entscheidend, sondern der „Wasser-Fußabdruck„: Dabei wird der „virtuelle“ oder versteckte Wasserverbrauch eingerechnet, also das Wasser, das zur Herstellung aller gegessenen oder verbrauchten Produkte benötigt worden ist.
Die Landwirtschaft ist weltweit mit 70 Prozent der größte Wasserverbraucher. – Philipp Wagnitz
Doch auch wenn es zunächst als logische Konsequenz erscheint: Wassersparen ist hierzulande nicht immer eine gute Idee. Und das gilt oft nicht einmal für das eigene Portemonnaie.
Wasser sparen, um damit Geld zu sparen, ist langfristig eine Milchmädchenrechnung. – Jörg Rechenberg
Green-Radio-Reporter Hendrik Kirchhof hat mit dem Süßwasser-Experten Philipp Wagnitz vom WWF und mit dem Fachmann für Wasserwirtschaft vom Umweltbundesamt, Jörg Rechenberg, gesprochen und sich einen Überblick über das komplexe Thema verschafft.