Vor 300 Jahren hat der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz sein Buch „Sylvicultura Oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht„ veröffentlicht. Es handelte davon, wie man Wälder „nachhaltig“ bewirtschaftet, damit den nachfolgenden Generationen noch Holz bleibt. Diese Denkweise war damals nicht sehr verbreitet, die Menschen verbrauchten weit mehr Holz, als sie nachpflanzten.
Das empörte den großen Naturfreund und Baum-Liebhaber Carlowitz. Mit seinem Buch wollte er die Zeitgenossen aufrütteln und zur Vernunft bringen. Wie sehr seine Anleitungen anschließend befolgt wurden, lässt sich heute schwer sagen. Trotzdem gilt Carlowitz als Begründer des Prinzips der Nachhaltigkeit.
Erstmals vorgestellt wurde Carlowitz‘ Buch auf der Leipziger Messe 1713. Zur diesjährigen Buchmesse erscheint eine Neuauflage, herausgegeben von Joachim Hamberger. Er ist Forstwissenschaftler und Erster Vorstand des Vereins für Nachhaltigkeit. Wir haben mit Joachim Hamberger über Hans Carl von Carlowitz und 300 Jahre Nachhaltigkeit gesprochen.