Getreide oder Gemüse-Pflanzen haben viele natürliche Feinde – Schädlinge, die jede Ernte zunichte machen. Dagegen gibt es chemische Pflanzenschutzmittel, aber viele von denen sind umstritten: Man weiß nie so genau, welche giftigen Reste davon am Ende noch in unserem Essen landen, außerdem leidet auch die Umwelt darunter. Aber nicht erst auf den Feldern wird Chemie eingesetzt. Denn manche Pilze, Viren oder Bakterien befallen die Samen schon vor der Aussaat. Deshalb wird das Saatgut schon vorher chemisch behandelt
oder „gebeizt“, wie Fachleute sagen.
Eine Ladung Elektronen gegen die Schädlinge
Doch das geht auch ohne Chemie, wie Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik in Dresden gezeigt haben. Sie haben ein Beiz-Verfahren entwickelt, das garantiert keine giftigen Rückstände hinterlässt: Sie beschießen das Saatgut mit Elektronen, um alle Schädlinge abzutöten. Wie das genau funktioniert und was die Vorteile sind, hat uns Frank-Holm Rögner erklärt. Er ist für die Entwicklung des Verfahrens am Fraunhofer-Institut zuständig.