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Ihr erstes Praktikum in der Tierpräparation hat Lydia Mäder aus dem sächssichen Frohburg 2010 in einem Museum gemacht; nach weiteren praktischen Erfahrungen ist sie dann nach Österreich gegangen, in einen privat geführten Zoo. Dort hat sie zweieinhalb Jahre als Hilfskraft eines Tierpräparators gearbeitet. „Da habe ich viel gelernt und hatte viele Möglichkeiten.“
Tierpräparation: Learning by doing
Eine klassische Ausbildung hat sie nicht absolviert. Die ist in dem Beruf ohnehin eher die Seltenheit; die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Man lernt also eher durchs konkrete Tun als durch eine Lehre. So gibt es in Deutschland nur eine Berufsfachschule, die zum präparations-technischen Assistenten ausbildet. Diese Zuschreibung erhält auch Lydia Mäder in Deutschland von den Behörden, wenngleich sie 2013 in Wien die Gesellenprüfung zur „Präparatorin“ abgelegt hat. Mit Auszeichnung.
Prämiert worden sind auch ihre Arbeiten bei den Europa-Meisterschaften. Im Mai 2015 in Finnland hat sie für die Präparate von zwei Kaninchen und einem Mauswiesel je eine rote Schleife bekommen. Das heißt, sie hat je über 80 von 100 erreichbaren Punkten erzielt.
Festanstellungen sind selten
Der berufliche Weg eines Tierpräparators führt fast immer in die Selbständigkeit, sagt Frank-Michael Weigner, Vorsitzender des Verbands Deutscher Präparatoren. In Deutschland gibt es etwa 2.500 von ihnen. Arbeitszeit und erzieltes Honorar stünden oftmals nicht im Verhältnis. „Und trotzdem entscheiden sich knapp hundert Menschen jedes Jahr neu für diesen Beruf“, sagt er.
Weil er jeden Tag anders ist, sei es ihr Traumjob, sagt Lydia Mäder.
Warum der Umgang mit toten Tieren Glücksgefühle auslöst und weshalb das nichts mit Perversion zu tun hat, erklärt sie detektor.fm-Reporterin Insa van den Berg.
Redaktion: Insa van den Berg