Autos schaden dem Klima. Deshalb sollen Autokonzerne für die Zukunft sparsamere Modelle entwickeln – so will es eine EU-Verordnung. Sie legt fest, wie viel CO2 die Autos eines Herstellers im Durchschnitt ausstoßen dürfen.
Derzeit gilt: Bis 2015 sollen Autos pro Kilometer weniger als 130 Gramm CO2 erzeugen. Im Jahr 2020 sollen Autos dann maximal 95 Gramm pro Kilometer ausstoßen – das entspräche etwa einem Verbrauch von 4,1 Litern auf hundert Kilometern.
Darauf hatten sich Vertreter von EU-Staaten, Europäischer Kommission und Europaparlament Ende Juni geeinigt – ein mühsam ausgehandelter Kompromiss. Noch strengere Grenzwerte sollte es zunächst nicht geben.
Komplizierte Details machen Rechenspiele möglich
Die Werte gelten nicht für jedes einzelne verkaufte Auto, sondern für den Durchschnitt der gesamten Auto-Flotte eines Herstellers. Außerdem waren komplizierte Regelungen vorgesehen, nach denen die Hersteller besonders sparsame Modelle mehrfach anrechnen können. Doch zur geplanten Abstimmung über den Abgas-Kompromiss ist es nicht gekommen. Daran soll vor allem die Bundesregierung Schuld sein. Sie will offenbar über den jetzigen Kompromiss noch einmal neu verhandeln.
Das wäre ganz im Sinne deutscher Hersteller wie Mercedes oder BMW, die durch die neue Regelung ihr Geschäft gefährdet sehen. Andere Konzerne dagegen haben sich bereits zum 95-Gramm-Ziel bekannt, allen voran VW und Ford. Umweltverbände werfen der Regierung deshalb vor, sie sei vor Teilen der Auto-Lobby eingeknickt.
Über diesen Vorwurf und die komplizierten Einzelheiten der geplanten Neuregelung haben wir mit Wolfgang Lohbeck gesprochen, er beschäftigt sich bei Greenpeace tagtäglich mit Verkehrsfragen.
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