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Die Versuchung ist gerade im Sommer groß: In Städten wie Hamburg, Berlin oder München kann man sich nicht mehr nur Autos, sondern auch Motoroller tage-, stunden-, sogar minutenweise leihen.
Das sei längst überfällig gewesen, meint Linda Lartey von Jaano aus Hamburg, dem ersten Roller-Sharing-Dienst in Deutschland. Schließlich mache Rollerfahren sehr viel Spaß und man bleibe flexibel.
Motorroller mit dem Handy mieten
Auf dem Handy sieht man mithilfe einer App, wo der nächste freie Roller parkt. Abgerechnet wird bei Jaano nach Minuten. scoo.me in München stellt seinen Nutzern einen Sockelbetrag in Rechnung, der sich dann ab Minute 31 erhöht.
Wie Car-Sharing
Das Prinzip erinnert ans Car-Sharing. Dort wird immer wieder betont, dass es neben den wirtschaftlichen Vorteilen auch einen Beitrag zum Umweltschutz darstellt. Denn je nach Größe des Anbieters teilen sich bis zu 20 Nutzer ein Auto. Damit geht die Verkehrs- und Umweltbelastung zurück. Ist das auch bei Motorrollern so?
Leider nein, sagt Gregor Kolbe vom Verkehrsclub Deutschland. Im Vergleich zu Autos stoßen die Motorroller nämlich deutlich mehr Schadstoffe aus, verbrauchen mehr Benzin und sind lauter.
Prinzipiell seien Sharing-Aktivitäten zwar auch aus ökologischer Sicht zu begrüßen, das sei aber ein Wermutstropfen. Anders bei Elektrorollern: Die wiegen laut Kolbe die Nachteile eines Rollers mit Verbrennungsmotors auf.
Alternative Elektroroller
Bislang gibt es in Deutschland einen Roller-Sharing-Anbieter, der auf solche Elektroroller setzt: emio-sharing aus Berlin. „Das hatten wir anfänglich gar nicht so geplant, haben dann aber festgestellt, dass Elektroroller, anders als Elektro-Autos, enorm weit entwickelt sind und so haben wir uns dafür entschieden“, sagt Valerian Seither von emio-sharing.
Inzwischen denken auch Anbieter wie Jaano über mehr Elektromobilität nach. „Die alten Tüff-Tüff-Roller gibt es bei uns ohnehin nicht; wir gehen mit dem neuesten Standard“, sagt Linda Lartey von Jaano. „Wir haben den Blick aber natürlich auch schon weiter in Richtung Elektromobilität.“
Für unsere Serie „Green Radio“ hat detektor.fm-Reporterin Insa van den Berg den Umweltaspekt des Rollerfahrens unter die Lupe genommen.