Der Strom wird nächstes Jahr bei vielen Anbietern wohl wieder etwas teurer, denn seit dieser Woche ist sicher: Die EEG-Umlage steigt um rund einen Cent pro Kilowattstunde. Damit finanzieren wir alle die erneuerbaren Energien noch mehr als bislang. Doch das erscheint einigen paradox, denn mittlerweile haben eher konventionelle Kraftwerke wirtschaftliche Probleme. 28 Betreiber haben bei der Bundesnetzagentur eine Stilllegung beantragt, weil sich ihre Kraftwerke nicht mehr rechnen.
Europa braucht einen Kapazitätsmarkt
Das Problem besteht europaweit: Nach einem aktuellen Bericht der Beratungsfirma Capgemini sind etwa 60 Prozent der Gaskraftwerke nicht mehr rentabel, sie könnten in den kommenden drei Jahren schließen. Doch dann droht ein Blackout, da die erneuerbaren Energien sie noch nicht vollständig ersetzen können.
Energieexperten wollen deshalb den Energiemarkt verändern. So soll der bestehende Emissionsrechtehandel reformiert und ein neuer „Kapazitätsmarkt für Reservekraftwerke“ geschaffen werden, sagt zum Beispiel Hauke Hermann vom Öko-Institut Berlin. Nur so ließen sich genügend Kraftwerke im Markt halten. Hendrik Kirchhof erklärt, wie das funktionieren könnte.