Am Montagabend ist der Ölpreis an der amerikanischen Börse um mehr als 5 Dollar pro Barrel eingebrochen. Der Preis hat sich danach normalisiert, seinen Ausgangswert allerdings nicht wieder erreicht. Nicht die Börsenhändler, sondern ein Computerfehler hatte diesen Kurseinbruch verursacht.
Diesen sogenannten Hochfrequenzhandel findet man an der Börse immer häufiger: mehr als 70 Prozent der amerikanischen und etwa 45 bis 50 Prozent der deutschen Aktiengeschäfte werden mittlerweile mit Computerprogrammen gehandelt. Dahinter stehen Algorithmen, nach denen eine Software Aktien an der Börse kauft oder verkauft. Wird diese falsch programmiert oder ist sie fehlerhaft, kann es zu plötzlichen Kursveränderungen kommen. Denn der Hochfrequenzhandel spielt sich extrem schnell ab.
Schon vor ein paar Wochen hat der amerikanische Händler Knight Capital an der Börse durch einen Programmierfehler in 45 Minuten 440 Millionen Dollar verloren und auch 2010 kam es zu großen Kursschwankungen an der Wallstreet. Auch diese Fälle sind vom Hochfrequenzhandel ausgelöst worden.
Wie beeinflusst der Hochfrequenzhandel die Börse eigentlich? Wer ist für die entstehenden Verluste verantwortlich? Und warum werden überhaupt Computerprogramme im Börsengeschäft eingesetzt?
Georg Erber hat uns diese Fragen beantwortet. Er arbeitet am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin und beschäftigt sich mit Hochfrequenzhandel an Börsen.