Heizöl und Benzin sind 2016 spürbar teurer gewesen als im Jahr zuvor. Der Ölpreis ist gestiegen und dadurch auch das durchschnittliche Preisniveau. Man spricht von einer Inflation. Für den Autofahrer an der Tankstelle ist der Preisanstieg unangenehm. Für die Wirtschaft insgesamt ist eine gewisse Inflation aber wichtig.
Steiler Anstieg der Inflationsrate zum Jahreswechsel
Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamts liegt die Inflationsrate in Deutschland zum Jahreswechsel bei 1,7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat bedeutet das einen Anstieg von 0,8 Prozent auf mehr als das Doppelte. Damit erreicht die Inflationsrate den höchsten Stand seit Juli 2013.
Für den Laien klingt eine steigende Inflation nach einer schlechten Nachricht. Der Begriff erinnert an Krisen in der Geschichte, zum Beispiel in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg, als die Mark mehr als die Hälfte ihres Wertes verlor.
Inflation ist sogar noch zu niedrig
Von solchen Ausmaßen sind wir derzeit aber weit entfernt. Vielen Ökonomen ist das Preisniveau in Deutschland sogar zu niedrig.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflationsrate von etwa zwei Prozent an, um das Preisniveau im Euroraum stabil halten zu können. Das erklärte Ziel ist bis jetzt nicht erreicht. Auch wenn die Rate zum Jahresende hochgeklettert ist, die durchschnittliche Inflationsrate Deutschlands für das Gesamtjahr 2016 liegt bei nur 0,5 Prozent.
Der Durchschnitt für den gesamten Euroraum liegt bei etwa einem Prozent. Um die Inflation anzukurbeln kann die EZB Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise die Zinsen zu senken und Geld zu drucken.
Wieso die Inflationsrate nicht zu niedrig sein sollte und wie sich Inflation auf den Verbraucher auswirkt, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit Klaus Adam gesprochen. Er ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim.
Redaktion: Eva Morlang