Als Grund für die europäische Schuldenkrise gilt meist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit einiger europäischen Staaten. So etwa bei Griechenland, Spanien oder Irland, die deutlich mehr Waren einführen, als sie ausführen.
Und in diesem Zusammenhang gerät Deutschlands Exportstärke ins Visier. Die treibe andere Staaten in die Verschuldung – und sie auch dadurch bedingt, dass man hier die Löhne niedrig halte. Das schreibt etwa der Journalist Neil Irwin in der New York Times und bezieht sich dabei auf Zahlen der Nichtregierungsorganisation Luxembourg Income Study Database.
Ob es einen solchen Zusammenhang zwischen der Lohnentwicklung in Deutschland und der europäischen Schuldenkrise gibt, darüber haben wir mit Gustav Horn gesprochen. Er ist Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.