Pflegenotstand: Fürsorge in der Krise
Die Pflege wird für immer mehr Menschen ein unattraktives Berufsfeld. Der Beruf gilt als schlecht bezahlt und körperlich und emotional anstrengend. Dabei gibt es immer mehr alte, und damit pflegebedürftige Menschen. Was daraus resultiert, ist der Pflegenotstand. Denn auf immer mehr Pflegebedürftige kommen immer weniger Pflegende.
Und wie in so vielen anderen Bereichen, hat auch hier die Covid-19-Pandemie ein Schlaglicht auf die Probleme der Branche geworfen.
Ist New Work die Lösung?
New Work zeichnet sich dadurch aus, dass Angestellte gerne im Arbeitsverhältnis sind. Sie können es frei gestalteten, nutzen digitale Mittel, um sich zu organisieren und lösen Probleme kreativ. Diese Verhältnisse in der Pflege zu schaffen, wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich.
Den Schritt in Richtung New Work in der Pflege hat das niederländische Pflegenetzwerk Buurtzorg gewagt. Auf deutsch heißt das: Nachbarschaftspflege. In kleinen Teams organisieren Pflegende, Pflegebedürftige und Angehörige die Pflege selbst und nehmen sich dabei Zeit für einander.
Ist New Work die Zukunft der Pflege? Und kann freies Arbeiten mit flachen Hierarchien überhaupt in der Pflege gelingen? Oder braucht es genau diese Ansätze, um die Pflege zu revolutionieren?
Dieses Gedankenspiel wagen detektor.fm-Redakteurin Marie-Sophie Schiller, Organisationsentwicklerin Bettina Rollow und Joana Breidenbach, Mitbegründerin von betterplace.org und Gründerin des betterplace lab. Die beiden sind auch Autorinnen des Buches New Work needs inner Work.