Mit über 230% des Bruttoinlandsproduktes ist Japan weltweit eines der Länder mit der höchsten Staatsschuld. Dieser Zustand ist kein neues Phänomen, denn schon seit den 1990er Jahren stagniert die japanische Wirtschaft.
Das Land finanziert sich größtenteils über Staatsanleihen. Aktuell streiten Regierung und Opposition über ein Gesetz, das den Verkauf weiterer dieser Anleihen möglich machen soll. Da die Opposition dies jedoch ablehnt, droht dem Staat im Oktober die Zahlungsunfähigkeit.
Die Regierung muss schnell reagieren. Deshalb will sie vorraussichtlich fünf Billionen Yen (50 Mrd. Euro) der geplanten Ausgaben streichen. Diese waren eigentlich für die Provinzregierungen und Universitäten vorgesehen.
Ob ein Bankrott Japans realistisch ist und wie er sich auf die Weltwirtschaft auswirken würde, hat Christian Dreger erklärt. Er ist Professor für Makroökonomie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin.