Gestern spielte sich im Bundestag folgende Szene ab: SPD-Chef Gabriel schrieb Kanzlerin Merkel eine SMS. Die schrieb wenig später FDP-Chef Westerwelle eine SMS. Und etwas später verließen alle drei ihre Sitzungen und trafen sich zur Besprechung in einem kleinen Zimmerchen. Wenn Sie sich jetzt fragen, was in diesen SMS´en wohl stand: so genau können wir Ihnen es auch nicht sagen. Aber es ging um Griechenland und den Finanzmarkt. Und die Tatsache, dass die SPD-Spitze ihren Abgeordneten empfiehlt, sich bei der Abstimmung dazu zu enthalten.
Heute nämlich stimmt der Bundestag über das Hilfspaket für Griechenland ab. Und nicht nur das: Angela Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy haben auch zusammen einen Katalog mit Vorschlägen veröffentlicht, wie der Finanzsektor besser kontrolliert werden könnte. Doch haben Sie noch den Überblick, wie das alles miteinander zusammenhängt? Über diese Frage und wie das alles mit der Finanzkrise zusammenhängt, haben wir mit einem Experten gesprochen. Jürgen Kromphardt ist Professor an der TU Berlin und gehörte fünf Jahre lang zu den Wirtschaftsweisen der Bundesregierung. Ihn haben wir gebeten, das alles einmal einzuordnen. Als erstes haben wir Jürgen Kromphardt gefragt: wenn die SPD-Abgeordneten sich im Bundestag bei der Abstimmung über die Hilfe für Griechenland der Stimme enthalten, dann klingt das ja nicht so, als ob die Maßnahmen besonders viel Rückendeckung hätten?
Im zweiten Teil des Interviews geht es um die Vorschläge von Merkel und Sarkozy. Beide wollen den Finanzmarkt stärker kontrollieren. Wie das gehen könnte, welches Mittel geeignet ist und worauf es hierbei ankommt, erklärt Jürgen Kromphardt in Teil zwei: