Auslandsinvestitionen – Segen für die Wirtschaft?
Wenn ein ausländisches Unternehmen in Deutschland investiert, dann ist das erst mal keine schlechte Sache. Denn im besten Fall entstehen durch die Investition hierzulande neue Arbeitsplätze, der Staat profitiert in Form von Steuereinnahmen und die Wirtschaft wächst.
In Zeiten offener Märkte sind solche sogenannten Auslandsinvestitionen weltweit an der Tagesordnung. Relativ ungehindert können Banken und andere Geldgeber ihr Kapital in Projekte und Unternehmen in anderen Ländern investieren. Volkswirtschaftler sind mehrheitlich der Meinung, dass das unterm Strich den allgemeinen Wohlstand steigert.
Wann Auslandsinvestitionen zum Problem werden
Doch es gibt Fälle, in denen Investitionen aus dem Ausland zum Problem werden können. Zum Beispiel, wenn das Bankensystem eines Landes zu großen Teilen in die Hände ausländischer Investoren gerät. Denn Banken sind – anders als die meisten anderen Unternehmen – für die politische und wirtschaftliche Stabilität eines Landes von zentraler Bedeutung.
Habe ich die Banken eines Landes im Griff, habe ich die Wirtschaft des Landes im Griff. Habe ich die Wirtschaft des Landes im Griff, habe ich womöglich die Politik eines Landes im Griff. – Jan Körnert, Professor für Internationale Kapitalmärkte an der Universität Greifswald
Das Katapult-Magazin hat sich in seiner aktuelle Ausgabe mit diesem Thema beschäftigt. Die Karte der Woche, erstellt vom Wirtschaftswissenschaftler Jan Körnert, zeigt die Marktanteile von Auslandsbanken in den Bankensystemen der drei baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland. Es wird deutlich: Keines der drei Länder kontrolliert seinen Bankensektor selbst.
Weshalb das sogar eine Gefahr für die Europäische Union werden könnte und wie der Einfluss von ausländischen Investoren in sensiblen Wirtschaftssektoren eingedämmt werden kann, erklärt Jan Körnert von der Uni Greifswald im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpodt.
Redaktion: Jan Philipp Wilhelm