Was sind Staatsfonds?
Staatsfonds sind Sondervermögen von Staaten. Sie werden von Ländern angelegt, die ein großes Rohstoffvorkommen aufweisen und damit großen Gewinn erwirtschaften. Um davon langfristig zu profitieren, bündeln die Länder einen Teil des Gewinns und legen diese Gelder weltweit an. Damit können dann beispielsweise konjunkturelle Schwankungen aufgefangen werden.
Ein Staat, mehrere Fonds
Aktuell existieren rund 80 Staatsfonds weltweit, die zusammen über ein Vermögen von etwa 8,1 Billionen US-Dollar verfügen. Die größten Fonds verwalten China und Norwegen mit jeweils über einer Billion US-Dollar.
Mit dem norwegischen staatlichen Pensionsfonds sollen die Einnahmen aus dem Ölgeschäft investiert werden, als Vorsorge für eine Zeit ohne Öl. Der „Oljefondet“ verteilt sich über 9 000 Unternehmen aus 72 Ländern und enthält neben den Riesen wie Adidas und Allianz auch kleine Anteile von Jenax aus Südkorea.
Gefahren eines Staatsfonds
Da manche Staatsfonds über besonders viel Finanzkraft verfügen, kaufen sie sich teilweise auch in die kritische Infrastruktur anderer Staaten ein, etwa in die Wasser- oder Stromversorgung. Gerade bei den Fonds unter der Kontrolle von autoritären Staaten wie China könnte es dabei zu Risiken kommen.
Wenn ein autoritärer Staat über solche Gelder verfügt, dann wollen sie mit ihren gekauften Beteiligungen vielleicht antidemokratische und nicht rechtsstaatliche Strukturen fördern. – Jan Körnert, Finanzwissenschaftler
Über die größten Staatsfonds weltweit und die Gefahren, die sich aus fremden Investitionen ergeben können, spricht detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit dem Professor für internationale Finanzmärkte Jan Körnert. Er ist Gastautor beim Katapult-Magazin.
Redaktion: Alina Metz und Frederik Trautmann