Nach der Prokon-Insolvenz will die Bundesregierung den Finanzmarkt für Kleinanleger stärker regulieren. Der Handel mit risikoreichen Wertpapieren für Kleinanleger soll einschränkt, vielleicht sogar verboten werden.
Gewinne und Risiken: Wer hat es im Griff?
Damit sich private Anleger nicht übernehmen, soll die Finanzaufsichtsbehörde BaFin künftig einzelne Investments sogar verbieten dürfen. Im Juli werden die Regulierungen dann im Kapitalanlagegesetzbuch voll wirksam.
Drei Gespräche zur Bedeutung von Risiken für Kleinanleger
Michael Meister, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, ist der Meinung, dass institutionelle Investoren über größere Kompetenzen verfügen, als Kleinanleger:
Wir haben ein Defizit im sogenannten grauen Kapitalmarkt. – Michael Meister
Diese Meinung teilt nicht jeder – auch Kleinanleger sollen weiterhin Risikofinanzierungen tätigen dürfen, glauben einige. Darunter ist Hans-Peter Burghof, Professor für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universtät Hohenheim. Er hält die Pläne der Bundesregierung für schlechte Politik. Im Interview hat er erklärt, wieso er diese Meinung vertritt.
Die Börsenhändler haben natürlich einen Vorsprung, was die Kenntnis angeht, aber sie haben auch ihre ganz typischen Schwächen. – Hans-Peter Burghof
Kleinanleger investieren beispielsweise, um sich eine Rente zu sichern. An extremen Risiken haben sie in der Regel kein Interesse. Aber: Finanzprodukte sind komplex und Risiken nur schwer einzuschätzen. Der Experte für Finanzwesen Dirk Müller hält einen Schutz von Kleinanlegern für sinnvoll. Er hat uns erläutert, was genau Risikofinanzierungen sind.
Risiko und Rendite sind eineiige Zwillinge […] welcher Anleger weiß denn wirklich, was ein Genußrecht ist? – Dirk Müller