Ein bisschen bigott ist das heutige Verhältnis zum Öl schon. Wenn eine Katastrophe wie jüngst am Golf von Mexiko passiert, ist die Aufregung groß. Sind die Bilder der verendeten Seevögel aus den Augen, sind sie aus dem Sinn. Und schon wird der Zapfhahn in den Tank gehalten und über die hohen Benzinpreise geklagt.
Welche Arbeit erforderlich ist, bis aus dem Öl Benzin geworden ist, das lässt sich eindrücklich im niedersächsischen Wietze erleben. Die weltweit erste Bohrung nach Erdöl wurde dort im 19. Jahrhundert durchgeführt, heute blickt das älteste Erdölmuseum der Welt auf die Geschichte zurück. Und das 8000-Seelen-Städtchen lebt nicht mehr vom Rohstoff, sondern von seiner Geschichte. Johanna Kutsche war vor Ort und hat mit Zeitzeugen gesprochen.