Weit gereiste Lebensmittel
Im Schnitt legen Nahrungsmittel in Europa 3 500 Kilometer zurück, bevor sie auf unseren Tellern landen. Das liegt nicht nur am Import von Lebensmitteln, die auf anderen Kontinenten hergestellt werden. Auch heimische Obst- und Gemüsesorten, Milch- und Fleischprodukte werden oft nicht dort konsumiert, wo sie herkommen. Grund dafür ist die Beschaffungspraxis der großen Vertriebsketten: Supermärkte und Großküchen werden meist vom Großhandel beliefert, der die Waren wiederum in zentralen Logistikzentren lagert. Selbst das, was im Supermarkt als „regional“ vermarktet wird, kommt nicht immer aus der unmittelbaren Umgebung des Marktes. Das Label „regional“ ist nämlich kein gesetzlich geschützter Begriff und wird von Handel und Herstellenden oft großzügig ausgelegt.
Neue Ideen für eine regionale Versorgung
Wie groß der Anteil der regionalen Lebensmittel am Gesamtkonsum ist, hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau in einer Studie für die Stadt Freiburg im Breisgau untersucht. Das Ergebnis: Nur 13 Prozent des Gemüses und acht Prozent des Obstes kommen aus der Region. Und das, obwohl die Gegend um Freiburg die wärmste Region in Deutschland ist und sehr fruchtbare Böden hat. In verschiedenen Modellprojekten und Initiativen wird versucht, die regionale Versorgung der Stadt zu stärken. Dazu gehört auch die Regionalwert AG, eine Bürgeraktiengesellschaft, in der die Aktionärinnen und Aktionäre gezielt in ökologische Betriebe entlang der regionalen Wertschöpfungskette investieren.
Wie kommt regionales Essen am besten vom Acker auf den Teller? Das fragt detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann Jörgen Beckmann vom Forschungsnetzwerk Agronauten. Der Gründer der Freiburger Regionalwert AG, Christian Hiß, und der Geschäftsführer des Bio-Restaurants Adelhaus, Jonas Schmidt, stellen im Podcast das Konzept der Bürgeraktiengesellschaft vor. Außerdem erzählt der Landwirt Markus Kaiser, warum Kundinnen und Kunden von Edeka Südwest hochwertiges Rindfleisch aus dem Schwarzwald kaufen können.