Wer A sagt muss auch B sagen – das gilt auch für nachhaltigeres, ökologischeres Wirtschaften. Die Idee dahinter lässt sich nämlich nicht nur auf den Anbau von Gemüse, Obst oder Getreide übertragen. Es ist möglich, die gesamte Wertschöpfungskette zu verändern. Das geht im kleinen bei einzelnen Betrieben, aber auch im großen für ganze Stadtteile und Städte.
Von Bio-Brot bis Bio-Verlag
In Berlin gibt es mit der Lieferbäckerei „Märkisches Landbrot“ ein Unternehmen, dass nicht nur seit Jahren auf bio setzt, sondern auch auf Umweltmanagement. Heißt: Dort wird versucht, alle den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Bereichen umzusetzen. Das beginnt beim Einkauf von Bio-Getreide aus der Region, runden Tischen mit Lieferanten und Verkäufern, um fair Preise abzustimmen und endet bei der Idee, eigenen Öko-Strom zu produzieren.
Auch beim Verlagshaus „bio Verlag“ aus Aschaffenburg wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Seit 1985 bringt es das Magazin „Schrot und Korn“ heraus, dass mittlerweile eine Auflage von 900.000 Exemplaren hat. Der Verlag verbreitet dabei nicht nur die Idee eines ökologischeren, nachhaltigeren Lebens, sondern setzt sie auch intern um. Er setzt auch auf 100-prozentiges Recycling-Papier und faire Löhne:
Wir wollten, dass das Unternehmen und die Mitarbeiter zusammengehören. Ihnen war immer klar, dass Gründern nicht allein der Wertzuwachs gehört. – Sabine Kaufmann, Gründerin und Geschäftsführerin
Heißt: Seit 2011 ist das Verlagshaus komplett in Mitarbeiterhand und wird über eine Stiftung koordiniert. Wichtige Entscheidungen werden bei sogenannten Gesamttreffen getroffen.
Zusammenleben von morgen
Noch viel wichtiger als die Eigeninitiative von Einzelunternehmen, ist die Zusammenarbeit mit Städten. Städte können mit ihrer Einkaufspolitik, der Entscheidung welche Art von Lebensmitteln beispielsweise in Kindergärten und Kantinen verkocht werden, eine Menge verändern – wenn sie denn wollen. Hieran zu arbeiten ist ein Ziel sogenannter Ernährungsräte. Derzeit gibt es circa 60 in Deutschland.
Ernährungsräte sind eine Art Plattform, die die verschiedenen Akteure und Kooperationen an einen Tisch holt, die innerhalb einer Stadt für Ernährung zuständig sind. Das Ziel: den lokalen Ernährungsmarkt verändern. Noch einen Schritt weiter ist Wuppertal, wenn auch nur im Rahmen der Initiative „Aufbruch am Arrenberg“. Dort wird derzeit an einem klimaneutralen Stadtteil gearbeitet.
Welche Möglichkeiten es gibt innerhalb von ganzen Unternehmen die Wertschöfpungskette nachhaltig zu gestalten und wie ein umweltbewusstes Zusammenleben in einer vielleicht nicht ganz so fernen Zukunft aussehen könnte, spricht detektor.fm-Redakteurin Marie Landes in der dritten Folge von „Knowledge for Future – Der Umwelt-Podcast“.
Hinweis: Im Audio wird von einer „EAMS“-Zertifizierunge gesprochen, das müsste aber „EMAS“-Zertifizierung heißen.
„Knowledge for Future – Der Umwelt-Podcast“
Eine Produktion von detektor.fm und Ecologic Institut
Im Podcast „Knowlegde for Future“ sprechen wir über nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutzpolitik. Wir schauen uns kluge Ideen an, die die Welt ein bisschen besser machen könnten. Wir fragen uns, wie all das finanziert werden kann. Und wie die Politik einen nachhaltigen Weg in die Zukunft gehen kann.