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Nachhaltige Landwirtschaft profitiert oft von der Kraft der Gemeinschaft. Foto: Tolga Akmen | AFP
Bild: Tolga Akmen | AFP

Knowledge for Future | Nachhaltige Finanzierungskonzepte

Auch Weltverbesserer brauchen Geld

Es gibt viele innovative Ideen für ein ökologischeres, nachhaltigeres Wirtschaften. Sie umzusetzen, kostet Geld, was vor allem kleine Initiativen und Betriebe nicht haben. Bürgeraktiengesellschaften und das Solidaritätsprinzip können hier helfen.

Wenn von nachhaltiger, ökologischer Landwirtschaft nicht nur einige wenige, sondern viele profitieren sollen, ist das oft mit Investitionen verbunden – in notwendige Maschinen, Saatgut, Tierfutter. Natürlich ist es möglich, hierfür Kredite aufzunehmen oder Fördermittel für den Ausbau des Betriebs, für ein bestimmtes Projekt zu beantragen.

Oft steht hierbei der wirtschaftliche Aspekt, die Rendite im Vordergrund. All jenen, die nachhaltig und ökologisch wirtschaften wollen, geht es aber vor allem um die Gemeinschaft und eine grundlegende Veränderung bestehender Strukturen. Doch es gibt auch andere, unkonventionellere Finanzierungskonzepte.

Alle für einen

Eine Produktion mit Ecologic Institut

Wer auf Gemeinschaft setzt, kann sich auf diese auch bei der Finanzierung verlassen – zumindest bei solidarischer Landwirtschaft. Das Prinzip dahinter ist einfach: Eine Gruppe von Konsumenten zahlt einen monatlichen oder jährlichen Beitrag an einen Produzenten. Das kann eine Gärtnerei genauso wie ein landwirtschaftlicher Betrieb sein.

Im Idealfall deckt der Beitrag die anfallenden Betriebskosten und schafft so Planungssicherheit. Im Gegenzug erhalten die Beitragszahler einen Anteil an der Ernte. Ein Prinzip, auf das auch Simon Scholl und das Münchner Kartoffelkombinat setzen.

Wir teilen das Risiko, aber eben auch den möglichen Erfolg eines Wirtschaftsjahres auf all die Schultern der Mitglieder der Solawi auf. – Simon Scholl, Kartoffelkombinat

Beim Kartoffelkombinat finanzieren so rund 1 500 Mitgliedshaushalte den Gemüseanbau auf knapp 18 Hektar Fläche. Allerdings gehen sie noch einen Schritt weiter: Der „Solawi-Gedanke“ wurde mit dem eines genossenschaftlich organisierten Betriebs mit festangestellten Mitarbeitern verheiratet.

Aktien kaufen ohne Börse

Eine andere Möglichkeit der Finanzierung hat Christian Hiß aus Eichstetten bei Freiburg entwickelt: die Regionalwert AG. Hinter dem Wort verbirgt sich eine Bürgeraktiengesellschaft, die ihr Kapital in Betriebe aus der Region investiert, die einen nachhaltigen, ökologischen Ansatz verfolgen. Aktien kann dabei prinzipiell jeder kaufen. Allerdings sollten Aktieninhaber nicht mit großen Renditen wie an der Börse rechnen. Regionalwert-Aktien sind eher eine wertstabile Kapitalanlage, mit der man in seine eigene Lebensmittelversorgung investiert.

Allein bei der ersten Aktienausgabe kam eine Million Euro zusammen, die in nachhaltige Landwirtschaft investiert wurde. Doch wie ist Christian Hiß überhaupt auf die Idee einer solchen Bürgeraktiengesellschaft gekommen? Darüber und wie stark ein auf dem Soliwi-Prinzip basierende Initiative wie das Kartoffelkombinat wachsen kann, spricht detektor.fm-Redakteurin Marie Landes in Folge 2 von „Knowledge for Future – Der Umwelt-Podcast“. In dieser dreht sich alles um Finanzierungskonzepte, die nachhaltigeres, ökologischeres Wirtschaften ermöglichen.

Knowledge for Future | Nachhaltige Finanzierungskonzepte 15:27

„Knowledge for Future – Der Umwelt-Podcast“

Eine Produktion von detektor.fm und Ecologic Institut

Im Podcast „Knowlegde for Future“ sprechen wir über nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutzpolitik. Wir schauen uns kluge Ideen an, die die Welt ein bisschen besser machen könnten. Wir fragen uns, wie all das finanziert werden kann. Und wie die Politik einen nachhaltigen Weg in die Zukunft gehen kann.

Alle Episoden im Überblick. Oder einfach den Podcast abonnieren, auch direkt bei Apple Podcasts, Google Podcasts und Spotify.

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