12 der 13 wichtigsten Minen im Osten Kongos werden durch bewaffnete Gruppierungen kontrolliert. Die meisten Minen unterliegen der Kontrolle durch die ruandische Miliz. Diese Miliz, die sog. „Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas“ (FDLR), wird auch vonVerantwortlichen des Völkermordes 1994 in Ruanda angeführt. Andere Minen sind in der Hand der kongolesischen Armee, die diese zur persönlichen Bereicherung nutzt. All diese Gruppierungen handeln mit Konfliktmineralien. Mit dem Handel finanzieren die Rebellen ihren Kampf gegen die Regierung in Kinshasa.
Ferner Konflikt ganz nah
Die größten Abnehmer dieser Mineralien sind Elektronikunternhemen. Sie nutzen die abgebauten Mineralien für die Herstellung unserer Handys, Computer und Flachbildfernsehern.
In dieser Woche mussten börsennotierte Unternehmen der amerikanischen Börsenaufsicht SEC erstmals offenlegen, woher sie ihre Rohstoffe beziehen. Damit zeigt der Dodd-Franck- Act aus dem Jahr 2010 erstmals seine Wirkung. Dieser beinhaltet unter anderem Berichtspflichten für börsennotierte Unternehmen über die Verwendung von Rohstoffen aus der Krisenregion Kongo und 7 weiteren Krisenstaaten in Zentralafrika.
Wenn das Unternehmen nix weiß…
Viele Unternehmen wissen allerdings gar nicht genau, wo sie Konfliktmineralien verwenden – und folglich Konflikte in Ländern wie dem Kongo unterstützen. Beispielsweise kann Apple nur bei 80 Prozent seiner Rohstoffe versichern, das diese konfliktfrei sind. Bisher hatten es Rebellengruppen daher leicht, Konfliktmineralien an den Westen zu verkaufen – doch das soll sich in Zukunft ändern. Durch das Engagement der SEC sollen mehr Unternehmen für diese Problematik sensibilisiert werden und sich auch verpflichten, keine Rohstoffe aus den wilden Minen im Kongo zu kaufen.
Über die Problematik des Handels mit Konfliktmineralien haben wir mit Steffen Krüger gesprochen. Er arbeitet für die Konrad Adenauer Stiftung und leitet das Auslandsbüro im Kongo.