Nach Griechenland und Portugal steuern auch Länder wie Italien und Frankreich auf eine gravierende Eurokrise zu. Rating-Agenturen, Schattenbanksysteme – viele meinen, wirklich unternommen würde kaum etwas gegen die riesige Macht der großen Finanzakteure. Wirklich durchzublicken fällt schwer, so auch beim Wort „Kreditausfallversicherung“ – englisch CDS (Credit Default Swap) – die meist gar nicht zum Versichern, sondern für erneute Spekulationen eingesetzt wird.
Daraus ergibt sich ein Kreislauf, durch den Banken und Hedgefonds Milliarden Gewinne einholen und Staaten sich immer mehr verschulden: Banken vergeben an Staaten Kredite und schließen bei einem dritten Finanzakteur eine Kreditausfallversicherung ab. Der dritte Akteur zahlt bei einer Staatspleite an die Banken.
Das Problem besteht darin, dass auch Akteure, die keine Kredite an Länder vergeben haben, Versicherungen auf selbige abschließen können und somit Gewinn machen, wenn das jeweilige Land bankrott geht. Man wettet also gegen den Staat, dessen Verschuldungsgrad dadurch sogar weiter ansteigt. Denn durch die wachsende Zahl der CDS erhöhen Versicherungen ihre Prämien und Banken ihre Zinsen für Länder, denen sie Kredite geben.
Was dies für die Euro-Krise zu bedeuten hat, haben wir das bekannteste Gesicht der Frankfurter Börse gefragt: den Börsenmakler Dirk Müller.