Seit heute Nachmittag ist es offiziell: Die Europäische Zentralbank will weitere Staatsanleihen aus finanzschwachen Euro-Ländern ankaufen.
Noch vor wenigen Monaten stand dies in dem Maße nicht zur Debatte, denn die EZB ist eine unabhängige Instanz, die in erster Linie für Preisstabilität im europäischen Wirtschaftsraum sorgen soll. Allerdings sind seit 2010 rund 200 Milliarden Euro in den Kauf von Anleihen aus Griechenland, Portugal, Irland und Spanien geflossen. Zum damaligen Zeitpunkt war das eine Ausnahmeregelung.
Mit dem neuen Beschluss dürfen nun unbegrenzt Staatsanleihen erworben werden.
Das heißt, die zentralen Interessen der EZB sind plötzlich, einerseits eine Inflation zu verhindern, um eine gute Zentralbank zu sein, und anderseits Inflation zuzulassen, damit die EZB nicht selbst pleite geht – Hans-Peter Burghof
Doch warum investiert die EZB in Staatsanleihen verschuldeter Regierungen? Und welche Risiken entstehen dabei?
Wenn das schief geht, sind wir auch dran – Hans-Peter Burghof
Hans-Peter Burghof ist Professor für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim. Mit ihm haben wir über die umstrittene Entscheidung der EZB gesprochen.