Play
Auch auf unseren Lebensmitteln sollen künftig Ampeln prominent angebracht sein. Foto: Traffic Light Tree | CC BY 2.0 | Kevan / flickr.com

Lebensmittelampel – Hilfreich? Täuschung? Beides?

Gesundheit in rot-gelb-grün

Ist so viel Zucker noch gesund? Ist diese Menge Salz schon zu viel? Eine Lebensmittelampel auf den Verpackungen soll eine verlässliche und vergleichbare Einschätzung garantieren. Sogar große Konzerne wollen mitmachen. Werden Verbraucher damit tatsächlich bei der Lebensmittelwahl unterstützt? Oder führt das in die Irre?

Rot – gelb – grün – gesund

Wie viel gesundes Maß an Zucker, Fett und Salz stecken in Brotaufstrich und Co.? Das ist hierzulande zwar auf allen Verpackungen zu finden, aber kleingedruckt, vor allem nicht ins Verhältnis gesetzt und dementsprechend abstrakt.

Wenn beispielsweise die Tabelle auf der Rückseite eines Nutella-Glases erklärt, wie viel Prozent an Fett, Vitaminen oder Zucker den Tagesbedarf abdecken, ist immer noch nicht klar, ob das nun viel oder wenig ist. Wie viele Nutella-Brote kann ich essen, um noch gesund zu leben?

Vereinfachte Lebensmittelwahl

Aus diesem Grund kämpfen Verbraucherschützer seit Jahren für eine Lebensmittelampel auf den Produkten. Mit den Farben Rot, Gelb und Grün sollen die wichtigen Nährwerte schnell und übersichtlich hervorgehoben werden. Rot steht dabei für einen zu hohen Anteil von beispielsweise Zucker oder Fett, Gelb markiert ein tragbares Maß und Grün bedeutet gesund.

Gut sichtbar aufgedruckt könnten diese Informationen die Verbraucher bei der gesünderen Lebensmittelwahl unterstützen.

Auch Menschen, die sich dafür interessieren, wissen das nicht alles aus dem Effeff. So eine Ampel kann einfach schnelle Orientierung bieten, die auch eine wissenschaftliche Absicherung hat. – Sophie Herr vom Bundesverband der Verbraucherzentrale

Gesundheit in Portionen

Nun lenken große Konzerne wie Coca-Cola, Néstle und Mars ein. Auch sie wollen darauf hinarbeiten, künftig Angaben zu den Nährwerten auf der Verpackung anzubringen. Allerdings nach ihren eigenen Vorstellungen und Regeln. Das heißt, die Lebensmittelampel soll pro Portion rot, gelb oder grün leuchten.

Damit ist absehbar oder zumindest zu ahnen: Die Portionsgrößen werden variieren und von den Konzernen selbst gewählt. Vergleichswerte werden damit schwammig und der Verbraucher kann sich nicht verlässlich orientieren. Wie trügerisch ist also die Lebensmittelampel der Industrie?

Wie die Lebensmittelampel zu einer gesünderen Ernährung beitragen kann und ob Verbraucher dabei nicht doch getäuscht werden, das haben die detektor.fm-Moderatorinnen Sara Steinert und Carina Fron mit Sophie Herr vom Bundesverband der Verbraucherzentralen besprochen.

Sophie Herr vom Bundesverband der Verbraucherzentrale - spricht sich für Lebensmittelampel aus, aber mit einheitlichen Regeln.

spricht sich für Lebensmittelampel aus, aber mit einheitlichen Regeln.
Verbraucher wünschen sich einen Hinweis: Wie viel Zucker ist zu viel oder sehr viel Zucker für das Lebensmittel, das ich jetzt zu mir nehmen möchte.Sophie Herr vom Bundesverband der Verbraucherzentrale
Lebensmittelampel zu Kennzeichnung von gutem und schlechtem Essen 06:27

Redaktion: Vera Weber

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen