Rot – gelb – grün – gesund
Wie viel gesundes Maß an Zucker, Fett und Salz stecken in Brotaufstrich und Co.? Das ist hierzulande zwar auf allen Verpackungen zu finden, aber kleingedruckt, vor allem nicht ins Verhältnis gesetzt und dementsprechend abstrakt.
Wenn beispielsweise die Tabelle auf der Rückseite eines Nutella-Glases erklärt, wie viel Prozent an Fett, Vitaminen oder Zucker den Tagesbedarf abdecken, ist immer noch nicht klar, ob das nun viel oder wenig ist. Wie viele Nutella-Brote kann ich essen, um noch gesund zu leben?
Vereinfachte Lebensmittelwahl
Aus diesem Grund kämpfen Verbraucherschützer seit Jahren für eine Lebensmittelampel auf den Produkten. Mit den Farben Rot, Gelb und Grün sollen die wichtigen Nährwerte schnell und übersichtlich hervorgehoben werden. Rot steht dabei für einen zu hohen Anteil von beispielsweise Zucker oder Fett, Gelb markiert ein tragbares Maß und Grün bedeutet gesund.
Gut sichtbar aufgedruckt könnten diese Informationen die Verbraucher bei der gesünderen Lebensmittelwahl unterstützen.
Auch Menschen, die sich dafür interessieren, wissen das nicht alles aus dem Effeff. So eine Ampel kann einfach schnelle Orientierung bieten, die auch eine wissenschaftliche Absicherung hat. – Sophie Herr vom Bundesverband der Verbraucherzentrale
Gesundheit in Portionen
Nun lenken große Konzerne wie Coca-Cola, Néstle und Mars ein. Auch sie wollen darauf hinarbeiten, künftig Angaben zu den Nährwerten auf der Verpackung anzubringen. Allerdings nach ihren eigenen Vorstellungen und Regeln. Das heißt, die Lebensmittelampel soll pro Portion rot, gelb oder grün leuchten.
Damit ist absehbar oder zumindest zu ahnen: Die Portionsgrößen werden variieren und von den Konzernen selbst gewählt. Vergleichswerte werden damit schwammig und der Verbraucher kann sich nicht verlässlich orientieren. Wie trügerisch ist also die Lebensmittelampel der Industrie?
Wie die Lebensmittelampel zu einer gesünderen Ernährung beitragen kann und ob Verbraucher dabei nicht doch getäuscht werden, das haben die detektor.fm-Moderatorinnen Sara Steinert und Carina Fron mit Sophie Herr vom Bundesverband der Verbraucherzentralen besprochen.
Redaktion: Vera Weber