Diskussion im BGH
Am Bundesgerichtshof in Karlsruhe wurde eine wichtige Entscheidung getroffen. Lebensversicherungen dürfen in Zukunft die Auszahlung der Bewertungsreserven an ihre Kunden kürzen. Allerdings nur wenn sie eine gute Begründung haben. Der Bund der Versicherten hatte gegen die bisherige Regelung geklagt. Grund für die Klage war, dass die Ausschüttungen zum Ende der Laufzeit geringer ausfielen, als es den Kunden ursprünglich in Aussicht gestellt wurde. Doch das ist nun laut dem BGH rechtmäßig.
Da hat der Bundesgerichtshof gesagt, wenn die Zinsen so niedrig sind, dann dürfen die auch ein bisschen vorsichtig damit sein und das nicht alles rausgeben. Weil die anderen Kunden hinterher ja nichts mehr davon haben. – Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur Finanztip
Lebensversicherung – lohnt sich das?
Eine Lebensversicherung ist für viele der Ausdruck des Erwachsenseins. Denn wer so eine abschließt, macht sich Gedanken über seine Zukunft: Was passiert mit meiner Familie, wenn ich mal sterbe? Wie kann ich mein Geld so anlegen, dass ich später mehr davon habe?
Doch immer öfter tauchen dabei Bedenken auf. Denn in Zeiten von unbefristeten Jobs und immer niedrigeren Renten sorgen viele eher mit Immobilien vor. Die niedrigen Zinssätze machen Lebensversicherungen noch zusätzlich unattraktiv.
Ich würde im Moment keine Lebensversicherung abschließen, weil die Zinsen so elendig niedrig sind. Ich würde mit was anfangen, wo ich eine Förderung bekomme, also ein Riester-Vertrag oder eine betriebliche Altersvorsorge. – Hermann-Josef Tenhagen
Ob sich Lebensversicherungen noch lohnen oder was für Alternativen es stattdessen gibt, das hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinart Hermann-Josef Tenhagen gefragt. Er ist Chefredakteur des Verbraucher-Ratgebers Finanztip.de.