Konflikte kosten Geld
Während in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft ausgetragen wird, hat der Ausrichter, die UEFA, gerade keinen Chef. Deren ehemaliger Präsident Michel Platini ist im Frühling wegen eines Korruptionsskandals gesperrt worden. Seine Arbeit wird nun von Verwaltern gemacht. Durch schlechtes Konfliktmanagement sind hier enorme Kosten entstanden. Kein Einzelfall: Auch in anderen Organisationen und Unternehmen kann eine nicht vorhandene Konfliktkultur teuer werden. Und zwar nicht erst, wenn ein Anwalt eingeschaltet werden muss oder ein gekündigter Mitarbeiter eine Abfindung erhalten soll.
Eine Lösung heißt: Mediation
Es kostet die Firma auch Geld, wenn ein Mitarbeiter unmotivert zur Arbeit kommt, weil er zum Beispiel Ärger mit Vorgesetzten oder Kollegen hat. Das mindert seine Arbeitsleistung und damit letztlich den Output der Organisation. Deshalb empfehlen Mediatoren, frühzeitig in Konflikte einzugreifen und zwischen den zerstrittenen Parteien zu vermitteln. Denn eine Mediation im Unternehmen kann verhindern, dass es überhaupt zu einer Kündigung und zu einem Rechtsstreit kommen muss. In der Folge könne viel Geld gespart werden, sagen Experten.
Zwei von ihnen sind bei detektor.fm zu Gast im Studio gewesen: Dominik Wahlig ist Wirtschaftsmediator und Geschäftsführer des Bundesverbandes Mediation. Sascha Weigel leitet das Institut für Konflikt- und Verhandlungsmanagement INKOVEMA.
Sie wundern sich besonders, dass in kaum einer Unternehmung Konfliktkosten direkt und vollständig in der Bilanz auftauchen.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert hat mit Dominik Wahlig und Sascha Weigel über Konfliktkosten und Mediation als Lösungsansatz gesprochen.