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Baut sich im Energiesektor eine Kohlenstoffblase auf, ähnlich wie zur Finanzkrise 2007 im Immobilienmarkt? Foto: Aaron Burden | unsplash.com

Mission Energiewende | Wie geht Divestment?

Mit dem Finanzmarkt gegen den Klimawandel

Wirtschaftswissenschaftler warnen vor neuen Investitionen in die Kohle. Sie sagen, es könnte sich eine Kohlenstoff-Blase am Finanzmarkt bilden. Lautet im Kampf gegen den Klimawandel das Geheimrezept also Divestment statt Investment?

Im Hambacher Forst werden neue Kohlefelder erschlossen. Aber macht das überhaupt noch Sinn? Schließlich macht sich doch die Welt nach dem Pariser Abkommen in eine klimafreundlichere Zukunft auf. Oft wird in dieser Frage mit Investitionen im Kohlebergbau argumentiert, mit Arbeitsplätzen oder dass fossile Brennstoffe schlicht günstiger wären als erneuerbare Energien. Dem ist aber bei weitem nicht so.

Zumindest, wenn man den Ergebnissen der Organisation Carbon Tracker glaubt. Diese sagen in ihrer Studie „Vision 2020“ sogar einen sogenannten „Fossil Fuel Peak“ voraus. Das bedeutet, dass in den 2020er Jahren der weltweite Bedarf an fossilen Brennstoffen seinen Höhepunkt erreichen wird.

Fossil Fuel Peak und die Kohlenstoffblase

Im Zusammenhang damit steht die Carbon-Bubble bzw. Kohlenstoffblase. Denn die bekannten Kohle-, Gas- und Erdölvorkommen der Erde können gar nicht mehr verbrannt werden. Zumindest wenn die unterzeichnenden Staaten das Klimaziel des Pariser Abkommens einhalten. Das Problem dabei: Die Analysten der Finanzwirtschaft haben dieses „unburnable carbon“ noch nicht in ihre Bewertungen der Unternehmen mit einberechnet, die Unternehmen also überbewertet. Erinnerungen an die Finanzkrise 2007 werden wach.

Divestment statt Investment

Um es nicht nicht so weit kommen zu lassen und gleichzeitig das Klima zu retten, hat sich im Nachgang der Finanzkrise an US-amerikanischen Universitäten die Carbon-Divestment-Bewegung formiert. Die Idee dahinter: Große Investitionsgelder aus klimaschädlichen Unternehmen abziehen, also zu deinvestieren. Klimaschädliche Unternehmen sollen so quasi bestraft und das Geld sicher in erneuerbare Energien angelegt werden.

Jetzt glaube ich persönlich, dass das Bild, desinvestiere deine Kohleanlagen und investiere das Geld in Erneuerbare, dass dieser ganze logische Zusammenhang in sich falsch ist, weil wir, wenn wir unter 2 Grad bleiben wollen, Industrien transformieren müssen. Und wir wollen das ja so tun, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben, dass neue Arbeitsplätze entstehen. – Matthias Kopp, WWF

Fasst die Divestment-Bewegung auch auf dem deutschen Finanz- und Energiemarkt Fuß? Oder gibt es noch einen anderen Weg in eine saubere Zukunft zu investieren? Mit diesen Fragen ist detektor.fm-Reporter Pascal Anselmi nach Berlin gefahren und hat mit Matthias Kopp vom WWF über die Divestment-Bewegung und die Carbon-Bubble gesprochen.

Matthias Kopp - beschäftigt sich beim WWF mit der Frage, wie sich auch Banken und Investoren am Klimaschutz besteiligen können.

beschäftigt sich beim WWF mit der Frage, wie sich auch Banken und Investoren am Klimaschutz besteiligen können.
Das Bild, worum es geht, ist Kapital dahin zu bringen, wo die Veränderung in der richtigen Richtung, in der richtigen Geschwindigkeit stattfindet.Matthias Kopp
Mission Energiewende: Divestment und die Carbon Bubble 09:00

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"Mission Energiewende" ist eine Kooperation mit dem Ökostromanbieter LichtBlick und dem WWF

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