Alle fünf Jahre endet ein Fahrradhelm auf dem Müll
Fahrradhelme werden aus Plastik und Styropor hergestellt. Das ist jedenfalls der aktuelle Standard, denn Styropor wirkt im Falle eines Sturzes oder Unfalls wie eine Knautschzone für den Kopf. Das verhindert schwere Kopfverletzungen und Todesfälle bei Radfahrenden. Damit der Helm zuverlässig schützt, muss er allerdings alle drei bis fünf Jahre ausgetauscht werden, denn Styropor wird nach dieser Zeit brüchig. Fahrradhelme aus Styropor und Plastik jedoch sind notorisch schwer zu recyceln und landen häufig im Restmüll.
Kreislaufwirtschaft statt Restmüll-Tonne
Bisher gibt es wenige Unternehmen, die nachhaltige Fahrradhelme anbieten, und oft sind die Preise entsprechend hoch. Das liegt vor allem an dem weiteren Arbeitsschritt, den ein recycelter Fahrradhelm in der Herstellung benötigt. Ein Produzent aus England will es den Kundinnen und Kunden besonders leicht machen und nimmt Fahrradhelme wieder zurück, wenn es Zeit ist, sie zu recyceln.
Einen ganz anderen Weg geht ein Design-Studio in den Niederlanden: Fahrradhelme aus Myzelium, dem Wurzelnetzwerk von Pilzen. Das Spannende daran ist, dass die Fahrradhelme nach ihrer Nutzung nicht recycelt werden müssen. Man kann sie stattdessen einfach auf den eigenen Komposthaufen werfen und nach etwa sechs Monaten ist der Helm vollständig kompostiert.
Wie können Fahrradhelme nachhaltiger produziert und nach dem Ende ihrer Nutzungsdauer verwertet werden? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Julia Seegers in dieser Folge von „Mission Energiewende“. Zu Wort kommen dabei drei Menschen, die sich auskennen mit der Produktion von umweltfreundlichen Fahrradhelmen: Markus Wautmann ist Gründer und Geschäftsführer von Burner Helmets, Catherine Bedford ist Gründerin und Geschäftsführerin von Dashel und Alessandra Sisti ist Projektleiterin MyHelmet, Studio MOM.