Misst man nachhaltige Fonds am Gesamtmarkt, sind sie vielleicht noch eine Nische. Die Bereitschaft, Geld nachhaltig zu investieren, die ist aber schon ziemlich verbreitet: Laut einer Umfrage des Bundesverbandes Verbraucherzentrale ist jeder zweite Verbraucher oder jede zweite Verbraucherin grundsätzlich dazu bereit, Geld nachhaltig anzulegen. Diese Bereitschaft zeigt sich auch in den Investments, die private Investoren machen. Im Jahr 2019 soll sich das Anlagevolumen nämlich knapp verdoppelt haben – von 9,4 auf 18,3 Milliarden Euro.
Nachhaltige Geldanlagen: alles und nichts
Aber was macht eine nachhaltige Geldanlage überhaupt aus? Das lässt sich streng genommen gar nicht beantworten. Denn der Begriff wurde nicht definiert. Das heißt, grundsätzlich kann alles eine ,,nachhaltige“ Geldanlage sein.
Für Anleger und Anlegerinnen ist es zudem schwer zu erkennen, ob das Geld nicht doch in klimaschädliche Projekte und Unternehmen fließt.
Ab 2022 wird jede Wirtschaftsaktivität auf Nachhaltigkeit geprüft
Damit mehr Klarheit darüber herrscht, was wirklich „nachhaltig“ ist und was nicht, entwickelt die EU ein Klassifizierungssystem. Anhand der sogenannten Taxonomie sollen Geldanlagen auf ihre Nachhaltigkeit geprüft werden. Dieser Schritt in Richtung Transparenz sei für Unternehmen ein großer Anreiz, auch tatsächlich im Sinne der Umwelt und des Klimas zu agieren.
Wie diese Prüfung konkret ablaufen soll, das wird gerade noch ausgearbeitet. Welche Punkte der Taxonomie strittig sind, darüber spricht EU-Abgeordneter Sven Giegold von Bündnis 90/Die Grünen. Erik Mundinger von der Umweltbank erzählt aus der Praxis, nach welchen Kriterien Fonds bei ihnen ausgesucht werden, und Wirtschaftswissenschaftler Christian Klein erklärt, welche Wirkung nachhaltige Geldanlagen haben können. Über die Ergebnisse sprechen detektor.fm-Redakteurin Lena Jansen und Moderatorin Sophie Rauch in der neuen Folge von Mission Energiewende.