Corona und die Wirtschaft
Die Corona-Krise belastet die Wirtschaft. Wegen der Auswirkungen der Pandemie gibt es dieses Jahr eine Rezession in Deutschland – die Wirtschaft schrumpft also. Das ist in unserem System eigentlich nicht vorgesehen und sollte wenn möglich vermieden werden. Denn die Wirtschaft soll wachsen, am Besten einfach immer weiter. Auch jetzt wird alles daran gesetzt, dass sich die Wirtschaft nach der Krise erholt und dann wieder ordentlich weiterwächst.
Ständiges Wirtschaftswachstum gilt als Garant für Stabilität und Wohlstand. Aber ewiges Wachstum führt auch zu einer ganzen Menge Problemen. Denn Wirtschaftswachstum heißt auch, dass immer mehr Güter und Dienstleistungen hergestellt und konsumiert werden. Und deswegen werden immer mehr Ressourcen verbraucht – mittlerweile viel mehr als auf der Erde natürlich nachwachsen können. Das führt wiederum zu ökologischen Krisen, wie etwa dem Artensterben oder der Klimakrise.
System Change not Climate Change
Dass es auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen kein unbegrenztes Wachstum geben kann, das hat schon vor fast 50 Jahren die NGO Club of Rome in ihrem einflussreichen Text „Die Grenzen des Wachstums“ formuliert.
In den letzten Jahren ist die Kritik an unserem Wirtschaftssystem immer lauter geworden. „System Change not Climate Change“ – diesen Slogan hört man etwa auf Fridays-for-Future-Demos immer wieder.
Postwachstum als Alternative
Aber wie kann denn so ein System Change aussehen? Ein Idee für eine Wirtschaft, ohne ständiges Wachstum, nennt sich Postwachstum. Dabei soll die momentane Wachstumsabhängigkeit unseres Systems überwunden werden und nur noch so viel Ressourcen verbraucht werden, wie der Planet hergeben kann.
Was Postwachstum genau bedeutet, wie es funktionieren kann und wie realistisch die Idee ist, darüber hat detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler mit der wachstumskritischen Ökonomin Irmi Seidl gesprochen. Was er rausgefunden hat, berichtet er detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch in dieser Folge Mission Energiewende.