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Foto: Laura Schmidt
Bild: Laura Schmidt

Mission Energiewende | Räubersachen

„Wir leisten Care-Arbeit an Kleidung!“

Kinder wachsen unglaublich schnell. Gerade noch saß der Strampler wie angegossen, schon sind die Kleinen wieder rausgewachsen. Warum Baby- und Kinderkleidung nicht einfach mieten? Wie das geht, zeigt das Team von Räubersachen in Halle (Saale).

Präsentiert von

Eine Kooperation mit dem Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick

Eine Räuberbande für die Nachhaltigkeit

Es war eine klassische Gründung aus eigenem Interesse heraus, erzählt Astrid Sönning. Als ihr Sohn klein war, wollte sie ihn in kuschelige Wollsachen kleiden. Nachhaltig und langlebig. Mit wenig Geld in der Tasche und leergefegten Second-Hand-Plattformen war die Suche sehr mühselig, deswegen entschied sie: Ich mache meinen eigenen Verleih. Das war die Geburt von Räubersachen.

Dort wo früher kleine Kinder den richtigen Schwung von Buchstaben geübt haben, laufen heute unentwegt die Waschmaschinen. Ein feiner, zitroniger Duft hängt in der Luft. Stoffe werden gebürstet, eingeweicht, zurecht gezogen und zum Trocknen aufgehängt. Und schließlich in Beutel und Kisten verpackt, sauber und mottensicher für die nächste Kundschaft. Mehrere Stunden Arbeit für ein Kleidungsstück.

Erst nach und nach ist mir aufgegangen, dass wir hier Care-Arbeit an Kleidern leisten; und dass ohne diese Arbeit, die Sachen einfach nicht so langlebig und nachhaltig genutzt werden können.

Astrid Sönning, Gründerin von Räubersachen

Astrid Sönning, Gründerin von Räubersachen Foto: Laura Schmidt

Die Kunst des Lochstopfens

Bei Räubersachen wird die Kleidung nach unterschiedlichen Kategorien verliehen. Neu, gut und sehr gut bedeutet, dass die Kleidung entweder ungetragen oder nur kleine Reparaturen hat. Zur „Räubersache“ werden Bodys, Jacken, Leggins und Overalls dann, wenn man ihnen schon ansieht, dass sie wirklich häufig getragen worden sind. Sie tragen dann kunstvolle Flicken und Löcher sind mit Käfern, Birnen und Blumen überstickt. Eine Arbeit, die viel Zeit und Können erfordert.

Wenn man sich entscheidet zu reparieren, anstatt einfach wegzugeben, gibt man auch ein Stück von sich da mit rein und trägt auch die Geschichte des Kleidungsstücks weiter. Was kaputt war, wird durch eine Reparatur aufgewertet. Für mich ist das auch die Demut vor diesem Schöpfungsprozess.

Anke Hilnhagen, Räubersachen

Anke Hilnhagen, Räubersachen Foto: Laura Schmidt

„Nach kaputt kommt schöner“, das ist das Motto von Räubersachen. In einer alten Schule am Stadtrand von Halle (Saale) wäscht, bürstet, pflegt und repariert die „Räuberbande“ Baby- und Kinderkleidung aus Wolle und Wolle-Seide. detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat hat sie für „Mission Energiewende“ bei ihrer Arbeit begleitet und von Gründerin Astrid Sönning erfahren, was es heißt, ein nachhaltiges Unternehmen in einem Wirtschaftssystem zu führen, das nicht auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. Und von Anke Hilnhagen hat sie erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, Kleidung zu reparieren und wie man am besten Wolle pflegt.

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